Wie schon 2012 kann das Theodor-Zink-Museum | Wadgasserhof auch für 2013 eine stolze Bilanz vorlegen: 15.717 Besucherinnen und Besucher kann das Museum, das neben der Dauerausstellung zur Historie von Stadt und Region auch regelmäßig mit Sonderausstellungen in die beiden Gebäude in der Steinstraße lockt, für 2013 vorweisen.
Die Besucherzahlen machen deutlich, dass Ausstellungen mit thematischem Bezug zur Stadt immer wieder für großes Interesse sorgen. War 2012 „150 Jahre Pfaff – von Kaiserslautern in die Welt“ absoluter Besuchermagnet, so zog 2013 die Präsentation der Werke der Lauterer Künstlerin Marie Herbig zahlreiche Interessierte in den Wadgasserhof des Theodor-Zink-Museums. Die Bilder der Künstlerin, die bis 1962 in Kaiserslautern lebte und arbeitete, waren Teil der Ausstellung „Gesichter des Widerstands“, die die Aktionen der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ in München in Bezug setzte zu den Briefen, die Herbig aus Protest gegen den Pogrom in Kaiserslautern an die Reichskulturkammer verfasst hatte. Da Herbig in Konsequenz ihrer mutigen Tat umgehend in die Psychiatrie Klingenmünster zwangseingeliefert wurde und dort den Winter 1938/39 verbringen musste, waren ihre Bilder auch während der nachfolgenden Ausstellung „NS-Psychiatrie in der Pfalz“ zu sehen.
Während die Ausstellungen in den Räumen des Wadgasserhof sich den Geschehnissen in Kaiserslautern und der Region während der Nazizeit widmeten, präsentierte die Scheune des Theodor-Zink-Museums für einige Wochen „Alles Theater“. Die Ausstellung zur bewegten 150-jährigen Geschichte des Pfalztheaters war zugleich Kulisse für das Kindertheaterstück „Hexe Hillary“, das das Pfalztheater in der Scheune inszeniert hatte. Die gelungene Komposition der Räumlichkeiten des Museums mit der Lebhaftigkeit des Theaterstücks führte dazu, dass das Pfalztheater in der folgenden Saison mit „Honigherz“ noch einmal kleinen und großen Theaterbegeisterten in der Scheune des Theodor-Zink-Museums ein besonderes Theatererlebnis ermöglichte.
Spannend wurde es mit „Der Raum als Gegenstand“ der international renommierten Künstlerin Dörte Behn, die von Sommer bis in den Herbst 2013 in der Scheune zu sehen war. Behn beschäftigte sich hierin mit Räumlichkeit, wandelte dreidimensionale Räume in Zweidimensionalität und schuf hieraus wiederum dreidimensionale Exponate. Interessant dabei die Platzierung des zentralen raumgreifenden Kunstwerks der Ausstellung in den historischen Räumlichkeiten: Die stabilen Mauern der jahrhundertealten Scheune gaben den Rahmen für ein Werk, das schon allein mit seinem Material Pappe Vergänglichkeit verkörperte.
Zudem war neben der Scheune auch die Architekturgalerie der TU Kaiserslautern in die Ausstellung involviert. Größer konnte der Unterschied zwischen zwei Ausstellungsräumen kaum sein als zwischen der Scheune des Museums und der bewusst nüchtern gehaltenen Galerie des Fachbereichs Architektur. So wurden diese beiden gegensätzlichen Räumlichkeiten selbst Teil von „Der Raum als Gegenstand“. Um die Präsentation als Ganzes wahrnehmen, musste man die Kaiserslauterer Innenstadt durchqueren, um vom Ausstellungsort am Ende der Steinstraße in den Ausstellungsraum in der Rosenstraße zu gelangen. Neben den Exponaten und den Räumlichkeiten war der städtische Raum damit die dritte Dimension der Ausstellung.
Der „Tag des offenen Denkmals“ titelte 2013 „Unbequeme Denkmäler“. In diesem Kontext präsentierte das Museum den Künstler Reinhard Hofbauer, der vor allem mit seinen Sakralbauten in Deutschland für kontrovers geführte Diskussionen gesorgt hatte. International ging es dann im Herbst weiter. Der Wadgasserhof präsentierte mit „Mein Ami I bis III“ eine Ausstellung des docu center ramstein, die das Zusammenleben zwischen Deutschen und US-Amerikanern in der Region thematisiert. Die Ausstellung ist noch bis Februar 2014 zu sehen. Die Scheune des Museums wurde Präsentationsraum für „Ikiru – leben!“, eine bewegende Fotoausstellung zu den Folgen des Tsunami 2011 in Japan. Auch diese Ausstellung kann noch einige Tage besucht werden.
Auch die angebotenen Führungen sorgten dafür, dass die Räume des Museums sich füllten. Viele Besucher- und vor allem Schülergruppen wurden durch die Dauer- und die Sonderausstellungen geleitet, interessierten Besucherinnen und Besuchern stand das Museumsteam gerne für Gespräche zur Verfügung. Neues Highlight seit November 2013 sind außerdem die englischsprachigen Führungen, die Bruni Künne, retired Associate Professor of the University of Maryland University College, jeweils an einem Samstag im Monat durch die historische Ausstellung anbietet.
Auch 2013 beteiligte sich das Theodor-Zink-Museum am Ferienprogramm im Sommer. Wie bereits im Vorjahr begeisterte auch diesmal wieder der Nähkurs seine jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Darüber hinaus nahmen Schülerhorte und städtische Institutionen gerne das Angebot wahr, Kindern das Museum als Erlebnisort zu erschließen. Kompetentes Fazit der kleinen Besucherinnen und Besucher: „Museum ist cool!“ Nicht zuletzt zieht auch die Kindertheaterreihe „TIM – Theater im Museum“ regelmäßig an einem Samstag im Monat junge Theaterbegeisterte ins Museum. Tim feierte im Oktober 2013 seinen fünften Geburtstag, zu dem die kleine Weltbühne mit „Der verrückte Obstkarren“ eingeladen war.
Derzeit laufen im Museum die Vorbereitungen für die Ausstellungen im neuen Jahr auf vollen Touren. Ehrgeiziges Ziel: Möglichst viele Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste der Stadt neugierig zu machen und so die Zahl der Museumsinteressierten in 2014 weiter zu erhöhen.