Als erste Maßnahme des großen Konzeptes zur „Herstellung der Durchgängigkeit an der Queich“ ist bei der Kindinger Mühle in Siebeldingen eine sogenannte „Raue Rampe“ errichtet worden. Rund 32.000 Euro kostete die Baumaßnahme – das Land Rheinland-Pfalz fördert dieses Projekt mit 90 Prozent.
„Insgesamt 210 Tonnen Felsgestein wurden über eine Länge von 25m in dem Gewässerbett verteilt, um einerseits den Absturz an der Kindinger Mühle zu beseitigen und um andererseits das Gebäude zu sichern. Außerdem sollen Findlinge in der Größe von 0,50 bis 0,70m den Fischen Ruhezonen beim Gewässeraufstieg anbieten“ erläuterte Landrätin Theresia Riedmaier die Maßnahme.
Die Kindinger Mühle war eines der neun Mühlenbauwerke, das die Durchgängigkeit der Queich unterbrochen hatte. „Der Mensch hat über Jahrhunderte hinweg in die Natur eingegriffen und wir müssen heute nun nach und nach Umwelt und Natur, und auch Bachläufe und Flüsse, wieder in den naturgemäßen Zustand zurückversetzen“, erläuterte die Landrätin. Denn bis 2015 – so schreibt es die EU-Wasserrahmen-Richtlinie vor – sind möglichst viele Gewässer in Rheinland-Pfalz „in einen guten ökologischen Zustand“ zu bringen. Hauptaufgabe ist die Durchgängigkeit, um die Wandermöglichkeiten von Fischen und Kleinlebewesen über längere Strecken wieder zu ermöglichen.
In den nächsten Jahren stehen einige Projekte an der Queich an: „Die Durchgängigkeit an der linken und rechten Queichmühle in Offenbach sind in der Planungsphase. Hier soll ein Umgehungsgerinne hergestellt werden, das einem wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren durch die SGD Süd unterliegt. 2014 sollen die Planung erstellt und das wasserrechtliche Genehmigungsverfahren durchgeführt werden“, so Riedmaier.
Weitere Maßnahmen im Landkreis sind an der Stuhlfabrik und an der Obermühle in Rinnthal, sowie an der Sohlgleite in Albersweiler geplant. Langfristig sind auch Arbeiten an der Kügler Mühle in Siebeldingen, bei der Papierfabrik, sowie bei Buchmann in Annweiler- Sarnstall und an der Wappenschmiede in Annweiler-Queichhambach vorgesehen.