Walter Helfrichs Arbeit schließt Lücke in der pfälzischen Geschichte „Dem leider viel zu früh verstorbenen Autor ist es mit dieser fundierten Arbeit gelungen, auch die Mentalität der Pfälzer Bevölkerung in der Adenauer-Zeit zu ergründen“, sagte Roland Paul, Direktor des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde, über die Neuerscheinung des hauseigenen Verlags.
Walter Helfrich, der im Februar 2012 nur wenige Wochen nach Fertigstellen der Arbeit im Alter von 60 Jahren starb, habe „Die Anfänge der Europabewegung in der Pfalz nach dem Zweiten Weltkrieg“ unter die Lupe genommen. Die Präsentation des Buches von Walter Helfrich, der viele Jahre am Speyerer Gymnasium am Kaiserdom unterrichtete, erfolgte in „seiner“ ehemaligen Schule vor zahlreichen Gästen, darunter die Witwe des Autors, Astrid Helfrich, seine Freunde Dr. Wolf Böhm aus Speyer und Dr. Werner Scherer aus Kaiserslautern, Lehrerkolleginnen und -kollegen sowie Vertreter der Europa-Union, der größten Bürgerinitiative für Europa in Deutschland.
Helfrich verstand es, so Paul, „einen umfassenden historischen Überblick zu geben, der nicht nur die ideologischen Grundlagen der Bewegung aufzeigt, sondern auch auf die von den personellen und logistischen Schwierigkeiten beherrschte Geschichte des Landesverbands der Europa-Union eingeht“. Der Autor habe damit eine Lücke in der pfälzischen Geschichte geschlossen. Dr. Christian Decker, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut des Bezirksverbands Pfalz, erläuterte, dass der Speyerer Historiker die Studie mit großem Forschungsaufwand verfasst habe, die sich als historische Gesamtdarstellung verstehe.
Sie versuche erstmals, „sämtliche Facetten der Europabewegung zu erfassen: von ihren ideologischen Grundlagen und anfänglichen logistischen Schwierigkeiten über ihre Wahrnehmung in der zeitgenössischen Parteien- und Presselandschaft bis hin zu ihrem Einfluss auf Kirchen und Gewerkschaften“. „Eingestreute Kurzbiographien und Zeitzeugenberichte erleichtern den Zugang zu diesem komplexen Thema und machen es verständlich“ – sagte Decker mit Blick auf eine möglichst breite Leserschaft. Abschließend führte Prof. Dr. Heinz Duchhardt dem Publikum vor Augen, dass Helfrich mit seiner Arbeit promovieren wollte. Er selbst habe die Dissertation mit einer sehr guten Note bewertet und bedauere, dass Helfrich den Abschluss des Promotionsverfahrens nicht mehr habe erleben können.
Das 774 Seiten starke Werk ist zum Preis von 29,50 Euro im Buchhandel (ISBN 978-3-927754-75-1) sowie in der Pfalzbibliothek in Kaiserslautern, Bismarckstraße 17 (werktags von 9 bis 16 Uhr, samstags von 10 bis 14 Uhr; geschlossen vom 24. bis 31. Dezember), und beim Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern, Benzinoring 6 (montags bis donnerstags von 9 bis 12 Uhr, 14 bis 16 Uhr und freitags von 9 bis 12 Uhr; geschlossen vom 23. Dezember bis 3. Januar) erhältlich. Es lässt sich unter Telefon 0631 3647-304, info@institut.bv-pfalz.de oder www.shop.pfalzgeschichte.de bestellen.