Justizminister Jochen Hartloff betonte beim Spatenstich für das Bad Kreuznacher Justizzentrum, dass mit der Realisierung des Projekts alle Justizbehörden zusammengeführt werden könnten. „Das wird die Arbeitsbedingungen deutlich verbessern.“
Die Justizbehörden in Bad Kreuznach sind zurzeit in drei verschiedenen Liegenschaften im Stadtgebiet verstreut untergebracht. Das Stammhaus befindet sich in der Ringstraße mit dem Landgericht, dem Amtsgericht und der Staatsanwaltschaft. Aufgrund fehlender Erweiterungsmöglichkeiten an diesem Standort wurden im Laufe der Zeit das Arbeitsgericht, der Sozialdienst der Justiz und Teile der Staatsanwaltschaft in der Wilhelmstraße untergebracht. In die Hofgartenstraße wurden 2008 Teile des Amtsgerichts verlegt.
„Aufgrund weiteren Platzbedarfs wurde bereits 2008 beschlossen, alle Justizbehörden an einem Standort zusammenzuführen. Es kann hier ein modernes und insbesondere bürgerfreundliches Gebäude errichtet werden, das dem Bedarf der Justiz entspricht und auch hohen energetischen Erfordernissen gerecht wird", so der Minister.
Finanzstaatssekretär Salvatore Barbaro betonte, dass für die Stadt Bad Kreuznach mit dem Neubau ein positiver Impuls, nicht nur für die städtebauliche Entwicklung, im Baugebiet entstünde. „Auch die Funktion dieser Stadt als administratives, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum einer Region mit mehr als 150.000 Einwohnern wird mit der zukunftsfähigen Investition in das Justizzentrum gestärkt. Die Landesregierung hat sich den Leitlinien des ökologischen und nachhaltigen Bauens verpflichtet. So wird das Gebäude eine hervorragende Energieeffizienz aufweisen, der Standard ist dreißig Prozent besser als die zurzeit gültigen Vorgaben der Energieeinsparverordnung.“
Der Minister bedankte sich bei allen Beteiligten für die konstruktive Zusammenarbeit. „Die Investitionen durch den LBB stehen in einer Reihe mit anderen großen Investitionen im Bereich der Justiz, wie die neuen Gebäude der Justizvollzugs- und Sicherungsverwahrungsanstalt Diez, dem Wirtschaftsgebäude in Wittlich und dem Anbau beim Sozialgericht Speyer.“
Information:
Der Neubau des Justizzentrums Bad Kreuznach wurde mit insgesamt 30 Millionen Euro genehmigt, dafür werden knapp 7000 m² Nutzfläche und etwa 9735 m² Mietfläche errichtet. Den Grundrissen liegt als Entwurfsidee ein Quadrat zu Grunde. Die äußeren Abmessungen dieses Quadrats betragen 55,55 m. Im Zentrum des Quadrats befindet sich zur natürlichen Belichtung und Belüftung der innenseitig liegenden Räume ein begrünter Innenhof mit den Abmessungen 22,40 x 28,40 m. Räumlich definiert wird dieser Innenhof durch die ringförmige Anordnung von drei gleichen Gebäudeschenkeln die 13,60 m tief sind und einem tieferen Hauptgebäudeflügel mit 19,60 m.
Ähnlich einer Windmühle werden durch die Anordnung der Treppenhäuser in den Eckbereichen die inneren Raumabfolgen der Flurzonen gegliedert und aufgelockert. In den Eckbereichen sind untergeordnete Räume wie WC-Anlagen, Kopier- und Druckerräume sowie Technikräume angeordnet, die keiner natürlichen Belichtung bedürfen. Bei allen Entwurfsentscheidungen wurde auf ein Höchstmaß an Flexibilität geachtet, um auch auf zukünftigen Nutzungsanforderungen an ein solch komplexes Gebäude ohne große Eingriffe in die Tragstruktur reagieren zu können.