Mit dem Thema des 12. Europan-Wettbewerbs „Adaptable Cities – Anpassungsfähige Städte“ werden europaweit an circa 55 Standorten Lösungen gesucht, um bei städtebaulichen Um- und Neugestaltungen Quartiere zu entwickeln, die vielfältig nutzbar und wandlungsfähig sind. „Europan“ steht für den größten europäischen Ideenwettbewerb für Städtebau und Architektur, der sich zum Ziel gesetzt hat, junge Architekten und Planer zu unterstützen.
Der Beitrag der Stadt Kaiserslautern mit dem Pfaffgelände war dem Thema „From Mono-Large to Multi-Mix“, also von großen einheitlichen Funktionen zu einer kleinteiligeren gemischten Nutzungsstruktur, zugeordnet. „Die Auslobung dieses bedeutenden, städtebaulichen Wettbewerbs für das Pfaffgelände hatte im Mai dieses Jahres nahezu 30 junge Architektinnen und Architekten sowie Stadtplanerinnen und Stadtplaner aus Deutschland, Frankreich, Spanien, den Niederlanden, Finnland und Italien zum Kolloquium nach Kaiserslautern gelockt“, resümiert Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel die Entwicklung.
Insgesamt wurden zum Pfaffgelände 35 Arbeiten eingereicht. Bei der Vorprüfung wurden bereits am 04.09.2013 durch eine lokale Fachjury 5 Arbeiten ausgewählt, die zur weiteren Diskussion für das Forum in Paris gemeldet wurden. Der Rathauschef hatte sich schon bei der Vorauswahl ein umfassendes Bild über die eingereichten Arbeiten verschafft. „Ich erhoffe mir aus den Ergebnissen heraus einen strukturierten Diskussions- und Entscheidungsprozess, um sowohl die Interessen der Bürgerinnen und Bürger aber auch die ökonomischen Rahmenbedingungen in ein Rahmenkonzept einzubinden. Wir erwarten mit Spannung die Entscheidung der nationalen Jury am 22. und 23. November in Berlin“, so der Oberbürgermeister.
In einem vorherigen Schritt wurden im Rahmen des Europan 12 Wettbewerbs vom 08. bis zum 09. November 2013 die besten Entwürfe bei dem „Forum der Städte und Jurys“ im Paris vorgestellt und mit Architekten, Stadt- und Landschaftsplanern aus ganz Europa diskutiert. Auch ausgewählte Arbeiten aus Kaiserslautern waren darunter. Für Joachim Wilhelm vom Referat Stadtentwicklung, der als städtischer Vertreter an dem Forum mitgewirkt hat, bleiben die intensiven Diskussionen über die Funktion und Gestaltung der öffentlichen Räume wichtige Themen, die bei der Entwicklung des Pfaffgeländes Beachtung finden sollten. Gerade durch die hohen Dichten und Versiegelungsgrade kommt den Straßenräumen und öffentlichen Grünflächen eine besondere Bedeutung zu, um den Standort zu einem lebendigen Stadtquartier zu entwickeln.
Professor Thomas Sieverts, Vorstand von Europan, erklärte beim Abschluss des Forums in Paris, dass gerade die immer kürzer werdenden Lebenszyklen heutiger Nutzungen sowie die wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkte einen Stadtumbauprozess in Europa erfordere, der durch anpassungsfähige, städtebauliche Strukturen hohe Flexibilitäten schaffe. Prof. Rolo Fuetterer vom Fachbereich Bauen und Gestalten der Fachhochschule Kaiserslautern und Juryvorsitzender der ersten Selektionsrunde des Europan-Wettbewerbs in Kaiserslautern ergänzte, dass im Vergleich mit anderen städtebaulichen Projekten sich insbesondere die enorme Zukunftsfähigkeit des Pfaff-Areals herausstelle.