Die Zukunft der Hilfen für Ältere und Pflegebedürftige im Landkreis Germersheim war zentrales Thema der 13. Regionalen Pflegekonferenz Ende Oktober. Unter Vorsitz von Landrat Dr. Fritz Brechtel erarbeiteten die Teilnehmenden dazu die Grundlagen für ein Leitbild der Pflegekonferenz. Als einer von drei Landkreisen in Rheinland-Pfalz wurde Germersheim vom Land für die Förderung dieses Leitbildprojekts ausgewählt.
Begleitet von Moderator Ludwig Weitz („Vision-Bonn“) brachten die 65 Teilnehmenden ihre Fachkompetenzen ein und sammelten an Tischgruppen eine Fülle von Vorschlägen und Ideen für die künftige Zusammenarbeit im Pflegebereich. Einige der Anregungen sind: Eine neuartige Zusammenarbeit zwischen Bürgerhelfern und Profi-Pflegekräften in jeder Ortsgemeinde, Schaffung von örtlichen Netzwerken für Demenzkranke, Vorbereitung der Gemeindeverwaltungen auf den demografischen Wandel, d.h. auf die zunehmende Alterung der Gesellschaft, Zusammenführung von Jung und Alt im Dorf, Ausbau von kleinen Betreuungs- , Service- und Pflegeeinrichtungen jeweils in der Ortsmitte als Alternative zum Heim. Außerdem lautet eine Forderung: Wir brauchen lebendige Gemeinden und gegenseitig hilfsbereite Bürger, da Pflege uns alle betrifft und künftig nicht nur von bezahlten Kräften zu leisten ist.
Bis zum Frühjahr entwickelt nun eine eigene Arbeitsgruppe der Pflegekonferenz aus dem Material den Entwurf für ein Leitbild, mit dem künftig die Zusammenarbeit aller am Thema Pflege Beteiligten im Landkreis beschrieben und bestimmt wird. Dr. Brechtel unterstrich die hohe Bedeutung dieser Zukunftsaufgabe und dankte allen Beteiligten.
Während der ganztägigen Konferenz wurden als weitere Punkte die Initiativen des Landkreises zum Aufbau von organisierter Nachbarschaftshilfe und der aktuelle Sachstand des laufenden Bundesmodellprojekts „Gemeinsam älter werden – zu Hause“ behandelt. Der Geschäftsstellenleiter der Pflegekonferenz, Harald Nier, dankte zum Abschluss der Tagung allen Mitwirkenden. Landrat Brechtel ist überzeugt, „dass mit den Gruppenergebnissen eine sehr gute Grundlage für die Leitbildentwicklung und damit für die künftige Gestaltung und Organisation der Pflege im Landkreis geschaffen ist.“