Ausländerämter entwickeln sich zunehmend zu Dienstleistungszentren und unterstützen den Integrationsprozess von Migrantinnen und Migranten.“ Dieser Trend wird sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen“, wie Friedrich Mischke als Leiter des Ausländeramtes bei den Sitzungen im Vergleichsring der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) feststellte.
Die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement in Köln hatte insgesamt acht hessische Ausländerämter verglichen, bei denen sich auch der Kreis Bergstraße befand. “Dieser Vergleichsring Ausländerwesen ermöglicht es jeder Kommune über den interkommunalen Vergleich von Kennzahlen, Stärken und Schwächen ihrer Leistungen zu erkennen und geeignete Gegensteuerungsmaßnahmen zu ergreifen oder Leistungen zu optimieren“, verdeutlichte der Erste Kreisbeigeordnete Thomas Metz. Denn die Situation der kommunalen Haushalte und der demografische Wandel führe dazu, dass zusätzliches Personal trotz Mehraufwand nicht zur Verfügung gestellt werden könne.
Nach Studium der Ergebnisse des Vergleichsrings erzielte der Kreis Bergstraße nach Ansicht des zuständigen Dezernenten insgesamt gute Ergebnisse, die alle im ersten Drittel oder besser angesiedelt sind.
Neben der Datenermittlung nach dem Grund- und Kennzahlengerüst des Vergleichsrings wurde auch eine Kundenbefragung durchgeführt und ausgewertet. Hierbei haben sich 103 Besucher zu den Öffnungszeiten, zur Terminvereinbarung, zur Freundlichkeit der Mitarbeiter/innen, zur Beratungsqualität und zu Wartezeiten geäußert.91 Prozent fanden die Orientierung im Gebäude gut bis sehr gut. Bei 99 Prozent aller Befragten gab es eine Wartezeit von deutlich weniger als 30 Minuten. „Die durchschnittliche Wartezeit betrug 7,2 Minuten“ was Maria Helmke als stellvertretende Abteilungsleiterin erfreulich vermerken konnte und stellt damit einen Spitzenwert im Vergleichsring dar. Die Freundlichkeit und die Qualität der Beratungen wurden von 87 bzw. 90 Prozent als sehr zufriedenstellend bewertet. Leicht unterdurchschnittlich sind die Ergebnisse im Bereich der Wartezone, die aber vor allem von den räumlichen Gegebenheiten geprägt sind.
Überdurchschnittliche Anforderungen werden an die Sachbearbeiter im Ausländer- und Migrationsamt bei den Fallzahlen gerichtet, führte Peter Seeliger vom Controlling aus. Während im Durchschnitt jeder Mitarbeiter im Vergleichsring 1166 Akten und Fälle bearbeitet, sind es im Kreis Bergstraße 1349.
Landrat Mathias Wilkes war erfreut, dass der Kreis mit guten Öffnungszeiten, kurzen Wartezeiten, Freundlichkeit und guter Beratungsqualität punktet. Die beim Ausländeramt eingeführte „Terminvereinbarung“ helfe, die Besucherströme zu steuern und Wartezeiten zu verkürzen.
Von der KGSt wurde insbesondere das zusätzliche Engagement des Ausländeramtes in der Metropolregion Rhein-Neckar hervorgehoben. Die Erstellung eines von 22 Ausländerbehörden beratenen einheitlichen Antragformulars, Englischsprachkurse für die Mitarbeiter, die Mitwirkung bei der Optimierung des Verfahrens zur Einreise von Fach- und Führungskräften, sowie die Mitarbeit beim Informationsportal „WishYouWereHere.de“ wurden besonders erwähnt.
Optimierungsbedarf gibt es allerdings noch beim Kostendeckungsgrad der Verwaltungsleistungen und bei der Ausbildung des Personals bei der interkulturellen Kompetenz. “Hier wird der Hebel noch anzusetzen sein, für das Jahr 2014 sind erneut Haushaltsmittel für die Weiterbildung eingesetzt“ resümierte Erster Kreisbeigeordneter Thomas Metz.