Weil die Preise für Bahnstrom durch den Umstieg auf erneuerbare Energien kontinuierlich steigen, Personalkosten zugenommen haben und weiterhin viel Geld in die Neubeschaffung von Fahrzeugen sowie den barrierefreien Ausbau von Haltestellen und die Verbesserung der Kundeninformations-Infrastruktur investiert wird, passt der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember seine Tarife an. Die Preise für Fahrkarten steigen im Durchschnitt um 3,9 Prozent. Damit fällt die Tarifanpassung in diesem Jahr geringer aus als 2012 (4,2 Prozent).
Der KVV hat in diesem Jahr seine treuen Abo-Kunden besonders im Blick: Daher liegt der Preisanstieg bei vielen Zeitkarten wie etwa der beliebten Karte ab 60, der Umweltmonatskarte für ein und zwei Waben sowie bei der Umweltjahreskarte für ein bis vier Waben deutlich unter 3,9 Prozent. Keine Erhöhung gibt es bei den Einzelfahrkarten für die am meisten genutzten Ein- und Zwei-Waben-Fahrscheine (Stadtgebiet Karlsruhe oder Baden-Baden).
Im Vergleich zu anderen Verbünden wie etwa dem VRN oder dem VVS sind die Tarifangebote des KVV insbesondere im netzweiten Tages- und Zeitkartensortiment deutlich günstiger. Damit gehört der KVV zu den preiswertesten Verbünden Deutschlands und arbeitet kontinuierlich daran, die Angebote für seine Kunden noch weiter zu verbessern.
Um Neukunden zu gewinnen, wird der KVV 2014 gezielt auf Unternehmen und Behörden im Verbundgebiet zugehen und ihnen das deutlich verbesserte Angebot für Firmenkarten offerieren. In diesem Fahrkartensektor werden die Zugangsvoraussetzungen herabgesetzt, sodass bereits kleine Unternehmen nach einer gesonderten Vereinbarung mit dem KVV die Möglichkeit haben, für ihre Mitarbeiter persönliche (nicht übertragbare) Jahreskarten zu bestellen. Der KVV gewährt bereits bei Bestellung von bis zu 24 Jahreskarten einen Rabatt von fünf Prozent und von zehn Prozent bei Bestellung ab 25 Jahreskarten. Zwölf Prozent Rabatt bietet der Verbund, wenn mindestens 25 Jahreskarten bestellt werden und wenn die Firma dem Mitarbeiter zusätzlich einen ÖPNV-Zuschuss von mindestens zwölf Prozent des KVV-Jahreskartenpreises gewährt.
Mit der Einführung des modernen Fahrkarten-Systems „touch & travel“ zum 15. Dezember will der KVV seinen Kunden das Reisen noch einfacher machen, denn der Ticket-Kauf am Automaten entfällt.
Mit der neuen Technik melden sich Kunden beispielsweise am Karlsruher Marktplatz im System an und loggen sich in Hamburg wieder aus. Der Preis wird automatisch berechnet. Das funktioniert folgendermaßen: Im gesamten Schienennetz der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) und entlang der Schienenwege der AVG in der Karlsruher Innenstadt werden wie bei der Deutschen Bahn an den Haltestellen sogenannte Kontaktpunkte (touchpoints) angebracht. Kunden, die sich zuvor die entsprechende kostenlose Applikation (App) auf ihr internetfähiges Mobiltelefon geladen haben, melden sich am Start- und Zielort an und ab. Dafür stehen ihnen vier verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: NFC-fähige Handys werden an den touchpoint gehalten, eine Ortung via GPS ist möglich, der QR-Code auf dem Kontaktpunkt kann abfotografiert oder die dort befindliche Nummer kann ins Smartphone eingegeben werden. Das System errechnet dann automatisch die günstigste Tarifvariante aus allen Nah- und Fernverkehrsangeboten und bucht den Preis für die Fahrt vom Konto ab.
Ein weiteres kundenfreundliches Angebot führt der KVV im Dezember ein: Das Kursbuch on demand – Kursbuch nach Bedarf. Nur wenige Klicks sind nötig, um sich unter www.kvv.de sein ganz individuelles Kursbuch mit den Fahrplänen jener Bus-, Stadt- und Straßenbahnenlinien zusammenzustellen, die man tatsächlich nutzt. Geliefert wird bequem nach Hause. Wer kein Internet hat oder Hilfe beim Bestellen wünscht, kann sich sein persönliches Fahrplanbuch natürlich auch bei den Mitarbeitern in den KVV-Kundenzentren ordern. Dort gibt es auch weiterhin das altbekannte Kursbuch sowie die Regionalausgabe zu kaufen.
Die neuen Tarife im Überblick:
Einzelfahrkarten:
Die Preise für Ein und Zwei-Wabenkarten bleiben unverändert. Die Fahrkarten für drei bis sechs Waben werden um 20 bis 30 Cent teurer, die Karte für sieben Waben und mehr kostet ab dem 15. Dezember 6,70 Euro statt bislang 6,30 Euro. Die Kinder-Fahrkartenpreise für drei bis sieben Waben steigen zwischen 10 und 30 Cent. Ergänzungskarten kosten nach wie vor 2,30 Euro beziehungsweise 1,30 (Kinder).
Für zwei Waben bei einer Fahrt mit der Viererkarte fallen künftig 9,10 Euro (vorher 8,70 Euro) an. Drei Waben verteuern sich um 60 Cent, vier Waben um 80 Cent und bei fünf Waben fällt ein Mehrpreis von 1,20 Euro an.
Tageskarten:
Die gerade für Einkaufsfahrten beliebte City-Tageskarte (3 Waben) kostet neu 6 Euro (zuvor 5,60 Euro), in der Version „plus“ für bis zu fünf Personen 9,50 Euro statt 8,80 Euro. Die häufig für Ausflüge genutzte Regiosolo-Karte verteuert sich von 9,80 Euro auf 10,50 Euro die Regioplus-Karte kostet dann 18 Euro (bisher 16,60 Euro). Für die RegioX-Karte müssen Kunden künftig 16,70 Euro (bisher 15,60 Euro) bezahlen, in der Version „plus“ kostet diese Tageskarte 27 Euro (bislang 25 Euro). Wer sich die Tageskarte City quattro kauft spart nach wie vor. Der Preis für das Angebot steigt auf 21 Euro (bislang 19,50 Euro). Die Regio-Karte quattro kostet neu 36,50 Euro (bislang 34 Euro). Der Preis für die Sybillakarte (nur Ettlingen) steigt von 3,70 Euro auf 4 Euro.
Monats- und Jahreskarten:
Der Preis für eine übertragbare Umwelt-Monatskarte für zwei Waben steigt von 52 Euro auf 54 Euro
und für drei Waben von 69 Euro auf 72 Euro. Nutzer eines übertragbaren Jahres-Abonnements für zwei Waben müssen künftig monatlich 1,70 Euro mehr entrichten, bei drei Waben sind es 2,20 Euro mehr im Monat. Wer regelmäßig längere Strecken fährt, nutzt zumeist die netzweit gültige KombiCard, die bereits ab vier Waben günstiger ist, als die übertragbare Umwelt-Jahreskarte. Die KombiCard kostet im Abo künftig 75 statt bislang 72 Euro. Der Preis für die KombiCard Partner erhöht sich im Abo um monatlich 2,50 Euro von 54 Euro auf 56,50 Euro.
Bei der 9-Uhr-Karte wird der Preis für drei Waben auf 42,50 Euro (bisher 40,50 Euro) angehoben. Die netzweit gültige 9-Uhr-Karte kostet dann 59 Euro statt bisher 57 Euro.
Karte ab 60:
Kunden ab 60 Jahren müssen für das Jahresabonnement künftig monatlich 45 Euro statt bislang 43,50 Euro entrichten. Kunden ab 63 Jahren zahlen monatlich 39 Euro (bislang 37,50 Euro).
Aufbrauchfristen:
Vor der Tarifanpassung gekaufte Einzel- oder Viererfahrkarten sowie Tageskarten können bis zum 30. Juni 2014 aufgebraucht werden. Danach berechtigen sie nicht mehr zur Fahrt. Kunden können sich den Wert abgelaufener Fahrkarten in den KVV-Kundenzentren erstatten lassen.
Die Preise für die Ausbildungskarte sowie die im gesamten KVV-Netz gültige ScoolCard und die Studikarte werden erst im September 2014 angepasst. Zuvor wird rechtzeitig darüber informiert.