Neuer Service für Kunden der Weinheimer Stadtbibliothek – Tausende von Medien zum Download

Onleihe: Ausleihen geht jetzt auch online

Weinheims Oberbürgermeister Heiner Bernhard lädt sich Dateien aus Metropolbib herunter.

Es war ein kleiner Handgriff für Weinheims Oberbürgermeister Heiner Bernhard – aber ein großer Fortschritt für die Weinheimer Stadtbibliothek und schließlich für alle Weinheimerinnen und Weinheimer, die gerne lesen. Der OB, nach eigenem Bekunden ein Fan des guten alten Buches, durfte sich am Donnerstag als Erster in der Bücherei in der Luisenstraße ein Buch aus dem Internet herunterladen. Er kann es in den nächsten Wochen an seinem Rechner, seinem I-Pad oder einem E-Book-Reader lesen, wenn er will. Heiner Bernhard entschied sich auch noch für ein Hörbuch, das er sich auf seinen MP-3-Player laden und im Autoradio abspielen kann – praktisch für jemanden, der oft im Auto unterwegs ist.

Der Rathauschef war sichtlich begeistert, zumal er fachkundige Unterstützung durch die Mitarbeiterinnen der Stadtbücherei hatte. Sie erklärten Handgriffe und Mausklicke in traumwandlerischer Sicherheit – so paart die Bücherei digitale Innovation mit dem bewährten Kundenservice.

„Unsere Kunden bekommen ein riesiges zusätzliches Angebot ohne einen Aufpreis“, freute sich Elke Huber, die Leiterin des Büchereiteams.

„Metropolbib“ – so heißt das Internetportal, auf dem man sich als Nutzer der Weinheimer Stadtbibliothek mit seiner Kundennummer und einem Passwort einloggen kann, um dann in einer Auswahl von vielen Tausend digitalen Medien das passende Buch oder Hörbuch, die passende CD oder DVD auszusuchen. Die elektronische Version des Stückes kann dann auf ein Endgerät nach Wahl heruntergeladen werden – so geht die „onleihe“, wie es im Jargon heißt.

„Man kann Neuland betreten, ohne seine Herkunft zu verleugnen“, erklärte OB Bernhard und erklärte: „Auch wir betreten heute dank der modernen und innovativen Einstellung unserer Stadtbibliothek Weinheim mit einem Fuß Neuland, während wir mit dem anderen fest auf dem Boden der Kultur stehen, die uns Bücher bedeutet. Aber diesen Spagat muss man heute können, wenn man im Geschäft mit dem Lesen am Ball bleiben will.“

Insbesondere bei der Zielgruppe Junge Menschen könne das Online-Zusatzangebot sogar eine Art der Leseförderung sein. Bernhard: „Womöglich widmen sich Menschen einem Roman, die nie ein gedrucktes Buch in die Hand genommen hätten.“ Elke Huber konnte diese Einschätzung bestätigen: „In letzter Zeit hatten wir mehrere Anfragen pro Tag nach einem elektronischen Service, und meistens von neuen Kunden, die wir vorher nicht kannten.“

Das sich rasch verändernde Medienverhalten der Menschen könne man bedauern oder begrüßen, so der Oberbürgermeister, man könne es aber nicht aufhalten. Deshalb sei es richtig, wenn die Stadtbibliothek den Lesern ein modernes und innovatives Angebot mache, um ihnen das Lesen näher zu bringen. Bernhard: „Es kommt schließlich darauf an, was man liest und dass man es überhaupt tut – nicht in erster Linie wo und worin.“

Das gute alte Buch werde es noch sehr lange geben, aber einen Exklusivanspruch gebe es eben nicht mehr. Der OB ist davon überzeugt: „Die Onleihe ist ein zusätzliches Angebot und eben keine Konkurrenz.“

Info: Kunden der Weinheimer Stadtbibliothek können mit ihrer Kundennummer und einem Passwort über das Portal metropolbib.de Medien zum normalen Gebührenpreis für eine Ausleihzeit herunterladen. Das kann von Zuhause aus geschehen, aber auch an einer Arbeitsstation in der Bibliothek in der Luisenstraße. Die Mitarbeiterinnen leisten dabei gerne Hilfestellung. Jeden Donnerstag ist in der Bücherei in der Stadtbibliothek jetzt auch „Mediendonnerstag“. Zwischen 16 Uhr und 17.30 Uhr können alle Fragen zum „Digitalen Lesen“ besprochen werden.