Orgelpfeifen stiften für die Stiftskirche: Nach dem Erfolg der Steinstifteraktion zugunsten des im gotischen Stil erbauten Neustadter Wahrzeichens startet der Bau- und Förderverein jetzt das nächste Fundraisingprojekt. Am Samstag, 26. Oktober, 11.30 Uhr, ist offizieller Auftakt der „Orgelpfeifenstifteraktion“.
Bei der Feier, an der Kirchenpräsident Christian Schad und Oberbürgermeister Georg Löffler teilnehmen, übergeben die Mitglieder des Bau- und Fördervereins außerdem die bei der „Steinstifteraktion“ für die Sanierung des protestantischen Teils der Simultankirche gesammelten 81.000 Euro an den Dekan des Kirchenbezirks Neustadt, Armin Jung, sowie an den Vorsitzenden des Stiftskirchenpresbyteriums, Lutz Wiedmann, erklärt Vereinsvorsitzende Christiane Conrad.
In den kommenden drei Jahren will der Verein alle Register ziehen, damit das Geld für die neue Chororgel zusammenkommt, die bereits bei dem holländisch-schweizerischen Orgelbauer Bernhardt K. Edskes in Auftrag gegeben wurde, so Conrad. Das Instrument werde vor dem nördlichen Arkadenbogen in dem Anfang des Jahres wiedereingeweihten protestantischen Teil der Stiftskirche aufgestellt. Die in die Jahre gekommene Vorgängerin habe bereits eine evangelische Kirchengemeinde im holländischen Genemniden für 100.000 Euro übernommen. Die neue Chororgel hat 18 Register, die Kosten sind mit rund 450.000 Euro veranschlagt. Die Vereinsvorsitzende hofft auch bei diesem Projekt auf ein großes Echo: „Die Orgelpfeifenstifteraktion geht bis Ostern 2016, mein Traum wären über 150.000 Euro.“
Im März hatte die Neustadter Stiftskirchengemeinde nach zweieinhalbjähriger Sanierungszeit die Wiedereröffnung des protestantischen Teils der Simultankirche, die als das Wahrzeichen Neustadts gilt, gefeiert. Die im 14. Jahrhundert erbaute Stiftskirche zählt kunsthistorisch und architektonisch zu den bedeutendsten gotischen Bauten der Vorderpfalz. Seit 1705 wird das Kirchenschiff von den Protestanten, der Chor von den Katholiken genutzt. Die Sanierungsarbeiten im protestantischen Teil hatten 2010 begonnen. Dabei waren unter anderem hochwertige Malereien im Kirchenschiff freigelegt und Heiligen- und Engeldarstellungen unter dem dunkelgrauen Deckenputz am Chorbogen entdeckt worden. Bedeutend ist die Neustadter Stiftskirche auch als Grabstätte des Reformators Zacharias Ursinus, der 1583 dort beigesetzt wurde. Die pfälzische Kirchenordnung und der Heidelberger Katechismus, Bekenntnisschrift der reformierten Kirche weltweit, gehen auf Ursinus zurück. 2013 begeht die pfälzische Landeskirche das 450-jährige Jubiläum des Heidelberger Katechismus.
Hinweis: Der Bau- und Förderverein lädt zur Eröffnung der Orgelpfeifenstifteraktion mit Marktkonzert am Samstag, 26. Oktober, 11.30 Uhr, in die Stiftskirche Neustadt ein. Spenden für die neue Orgel können eingezahlt werden auf das Konto 1265776 (Orgelpfeifenstifterkonto) des Bau- und Fördervereins Stiftskirche bei der Volksbank Kur- und Rheinpfalz, Bankleitzahl 54790000. Kontakt: Bau- und Förderverein, Telefon: 0170 2169 129. Weitere Informationen unter www.stiftskirche-nw.de.