Der diesjährige Jahresausflug des Vereins der Garten- und Blumenfreunde führte die über 40 Teilnehmer nach Spinges/Mühlbach in Südtirol in die Nähe von Brixen auf 1100 m Höhe.
Für die Teilnehmer wie immer ein einmaliges Erlebnis, im Programm standen zahlreiche Höhepunkte. Aber Petrus spielte nicht so ganz mit und schickte außer Sonnenschein auch reichlich Schneeflocken auf das kleine Dörfchen und die Reisegruppe, so dass einige Programmpunkte durch den hervorragenden Reiseleiter Peter Dörrzapf zu aller Zufriedenheit bewältigt werden mussten. Dennoch steht fest, es war ein einmaliges Erlebnis in der Südtiroler Bergwelt.
Am Sonntagmorgen, 6. Oktober, setzte sich der Bus mit den erwartungsvollen Mitreisenden in Richtung Süden in Bewegung. Bei Nieselregen wurde der erste Rastpunkt nahe Stuttgart erreicht, nach einem kleinen Imbiss ging es weiter über den Fernpass nach Imst. Im Anschluss zwischen den Stubaier und Zillertaler Alpen über die Brennerautobahn nach Sterzing, Franzenfeste zum Zielort Spinges. Hier wurden die Teilnehmer im Hotel „Senoner“ durch die Hotelchefs Maria und Hannes Senoner mit einem Glas Südtiroler Rotwein willkommen geheißen. Nach der Zimmerverteilung gab es zur Einstimmung auf die Urlaubstage ein festliches Abendmenue.
Der Montag stand im Zeichen eines Ausfluges ins Villnösstal. Nach der Anfahrt teilte sich die Gruppe. Die „bergfesten“ Teilnehmer unternahmen einen Anstieg zur Glatschalm in 1902 m Höhe, die Ungeübten kamen über leichtere Fußwege zu den umliegenden Almen wie der Zamser Schweige auf 1685 m. Nach der Rückkehr wartete auf dem Busparkplatz für alle ein Picknick mit Pfälzer Wurstspezialitäten incl. kühlem Fassbier, wobei die Vorstandschaft die Bewirtung übernommen hatte. Und wie an jedem Tag gab es zum Abschluss des Tages ein vorzügliches Menue, bevor in der Bar die Aktivitäten des Tages bei einem Glas Rotwein – oder auch mehreren – eine Nachbetrachtung wert waren.
Am Dienstag, 8. Oktober, ging es nach reichhaltigem Frühstück mit dem Bus zur Südtiroler Weinstraße nach St. Michael/Eppan. Unterwegs gab es während der Fahrt durch das Südtiroler Apfelland mit Fremdenführer Hermann Mair fachkundige Erläuterungen über Land und Leute Südtirols, über die älteste Bischofsstadt Brixen sowie die frühere Landeshauptstadt Meran (heute Innsbruck). Entlang der Etsch, dem zweitgrößten Fluss Italiens, dem größten Tirols, mit über 400 km Länge erreichten die Teilnehmer am späten Vormittag St. Michael/Eppan. Im Weingut Birgl, einem der ältesten Weingüter und Weinkellerei, stand nach einer Kellereibesichtigung eine Weinprobe auf dem Programm mit Köstlichkeiten von der Südtiroler Weinstraße. So wurden ein Südtiroler Chardonnay, Kalterere See Auslese, Südtiroler Blauburgunder „Riserva“, Südtiroler Lagrein „Risera“ und ein „Goldmuskateller“ kredenzt.
Nach der Fahrt ins sommerlich warme Meran hatten die Teilnehmer bei 24 Grad plus einen herrlichen Nachmittag zur freien Verfügung. Am späten Nachmittag gab es ein spontanes kleines Fußballmatch auf dem hoteleigenen Sportplatz, wobei der 12jährige Finn Bundenthal seinem Opa Heinz im Tor große Anforderungen abverlangte, auf der anderen Seite stand der 75jährige Hans Scherer zwischen den Pfosten, ein enormer Rückhalt für sein Team, der mit echten Paraden auch stramme Schüsse von Reiseleiter Peter Dörrzapf erfolgreich parierte. Am Abend stand ein Diavortrag über Südtirol von Hermann Mair auf dem Programm, wobei er sich erneut als Kenner seines Landes zeigte und alles Wissenswerte seinen interessierten Zuhörern nahe brachte.
Für den Mittwoch war eine Fahrt zur Seiser Alm geplant, die aber dem Wetter zum Opfer fiel. Reiseleiter Peter Dörrzapf hatte schnell das Programm geändert, und so fuhr die Urlaubergruppe über die Pustertaler Sonnenstraße entspannt zu einer Latschenölbrennerei mit Kräutergarten nach Issing/Pfalzen. Hier wurden die Teilnehmer in kurzweiligen Erläuterungen informiert, dass man nicht nur Gesundheitssalben und Öle aus dem Wald gewinnt, sondern auch köstliche „kleine Schnäpschen“, die zum Verkosten angeboten wurden. Dadurch gestärkt ging es mit dem „Blesinger-Reisebus weiter zum Pragser Wildsee auf 1500 m Höhe mit herrlichem Panorama-Blick auf die umliegenden gewaltigen Gebirgs-Massive. Die Teilnehmer nutzten die Gelegenheit zur Umrundung des Sees oder einer Einkehr im Seehotel, wobei allerlei Südtiroler Köstlichkeiten kredenzt wurden. Danach die Rückfahrt zum Hotel, um sich erneut durch die Familie Senoner mit allerlei Köstlichkeiten verwöhnen zu lassen.
Wegen gewaltigen Regenschauern musste die Fahrt zum Almfest am nächsten Tag gestrichen werden, es war aus Witterungsgründen kurzfristig abgesagt worden, weil es nicht möglich war ein entsprechendes Festzelt zu stellen. „Peter“ war das etwas peinlich, aber gegen Wetterunbilden ist niemand gewappnet. So fuhren die Teilnehmer, keineswegs enttäuscht, am Vormittag nach Brixen mit Möglichkeit zu einem gemütlichen Stadtbummel. Nach der Rückkehr wurde das Almfest dennoch gefeiert, es wurde kurzerhand ins Hotel verlegt. Alle Teilnehmer staunten, wie viele Köstlichkeiten zum Verzehr angeboten wurden und das zum Nulltarif, Essen und Trinken soviel jeder mochte, zubereitet von den fleißigen Helfern des Verwöhnhotels. Und am Abend wartete schon wieder ein Vier-Gänge-Menue. Wer etwas Bewegung brauchte, konnte sich im hoteleigenen beheizten Hallenbad, Whirlpool oder Sauna entspannen oder einfach einen „kleinen Roten“ in der Bar gönnen, dem abendlichen beliebten Treffpunkt.
Am nächsten Tag stand der Besuch des Bauernmarktes in Bruneck auf dem Programm. Doch am Morgen entsetzte Blicke aus dem Fenster, über Nacht war reichlich Schnee gefallen und hüllte die ganze Umgebung in ein erstes Weiß, fast bis hinunter ins Tal. Wegen der fortgeschrittenen und kühlen Jahreszeit fiel der Bauernmarkt etwas kleiner als erwartet aus, dennoch gab es einen Höhepunkt. Peter hatte wieder schnell umorganisiert, bald war die Gruppe in Dietenheim/Bruneck beim Landesmuseum für Völkerkunde. Das Museum zeigt die Lebenswelt der ländlichen Bevölkerung von einst, vom Landadeligen über den selbst versorgenden Bauern bis hin zum Tagelöhner, einen Rückblick in längst vergangene Zeiten, aber doch richtig spannend. Mittelpunkt ist der barocke Ansitz Mair am Hof mit herrschaftlichen Räumen und den volkskundlichen Sammlungen. Auf dem Freigelände sind alte, originale Bauernhäuser, Handwerksstätten, Bauerngärten und Haustiere zu sehen, dies alles lädt zum Verweilen ein und erzählt lebendig dargestellt aus früheren Jahren, die nicht immer einfach waren.
Der absolute Höhepunkt des Tages war Alleinunterhalter „Sepp“. Er brauchte nur wenige Minuten, um seine Zuhörerschar in Hochstimmung zu bringen. Südtiroler Lieder, gepaart mit Witz und Humor, dazwischen auch deftige Witze aus den Reihen der Reisegruppe, alles passte zusammen und so wurde auch mal zu Stimmungsliedern das Tanzbein geschwungen. Es versteht sich von selbst, dass die kommende Nacht etwas kürzer ausfiel, alle waren begeistert von dem Südtiroler „Allrounder“, der mit seinem Akkordeon seine Zuhörer in seinen Bann zog.
Dann am letzten Tag noch einmal eine Hiobsbotschaft: Über Nacht hatte es wieder geschneit, der Almabtrieb in Rodeneck, den man besuchen wollte, war aus Sicherheitsgründen und auch wegen des schlechten Wetters abgesagt worden, doch Peter hatte wieder eine gute Idee. Während ein Teil den letzten Tag zum Relaxen benutzte, fuhren die anderen mit Busfahrer Imer Rasati nach Sterzing, wo zu ihrer Überraschung ein Bauernmarkt der Genüsse auf sie wartete und auch die Sonne sich wieder zeigte, ein herrliches Erlebnis für alle Teilnehmer, letzte Gelegenheit für einen Einkaufsbummel.. In den letzten Tagen hatte „Imer“ verdeutlicht, wie gut er sein großen Bus beherrschte, selbst engste Steilkehren absolvierte er mit Eleganz, hier und da gab es spontan Applaus für sein Fahrkünste mit Zentimeterarbeit hinter dem Steuer. Am Abend gab es noch ein kleines Unterhaltungsprogramm, Lena Dörrzapf und Chalene Karkosch zeigten, was sie schon für ihren Gardetanz des FKL in der nächsten Kampagne gelernt hatten und für ihre Soloeinlage gab es sogar ein kräftiges „Meck mäh“ im fernen Südtirol.
Nach Dankesworten für die Verantwortlichen der Fahrt und dem Hotelpersonal, verbunden mit der Übergabe von kleinen Geschenken, wurde nach geruhsamer Nacht und ausgiebigem Frühstück die Heimreise angetreten, die ohne jegliche Störungen verlief, so dass am Sonntagabend die Reisegruppe völlig relaxt und mit gewaltigen Eindrücken wieder ihre Heimat erreichte. Die Bilder von der Urlaubsfahrt werden nach der Jahresabschlussfahrt am 7. Dezember nach Stuttgart zum Weihnachtsmarkt am Abend im Lambrechter Gemeinschaftshaus gezeigt.