Der Hochwasserschutz war Schwerpunktthema der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik des Kreistages am vergangenen Donnerstag. Berichtet wurde über das Hochwasser im Mai/Juni, das im Bereich der Pfinz das Ausmaß eines 100-jährigen, im Bereich des Saalbachs eines 20-jährigen und an der Alb und am Kraichbach eines 10-jährigen Ereignisses angenommen hatte. An den Oberläufen des Saalbachs und des Kraichbachs wurden sogar über 100-jährige Hochwasserereignisse gemessen. Für die Feuerwehren bedeutete dies pausenlose Einsätze, bei der Straßenmeisterei des Landkreises wurde ein Bereitschaftsdienst eingerichtet.
Rund 515.000 EUR stellte das Land Baden-Württemberg für die Beseitigung von Hochwasserschäden zur Verfügung, von denen bereits 120.000 EUR abgerufen wurden. Deutlich wurde auch, dass der Ausbaustand von Hochwasserschutzmaßnahmen bei den einzelnen Kommunen unterschiedlich ist. Landrat Dr. Christoph Schnaudigel lobte die Gemeinden, die in den vergangenen Jahren gezielt in den Hochwasserschutz investiert hatten; wo dies der Fall war hatten sich die Schäden des jüngsten Hochwassers im Rahmen gehalten.
Informiert wurde auch über die Hochwasserschutzmaßnahmen des Landes am Rhein. Ausbauziel ist dort ein 200-jähriger Hochwasserschutz. Schwerpunkte sind der Ausbau der Retentionsräume und die Sanierung der Dämme. Derzeit liegt ein Schutzniveau für ein 100- bis etwa 120-jähriges Hochwasser vor.
Über Hochwassergefahren kann sich jedermann informieren. Im Internet sind unter www.hochwasser.baden-wuerttemberg.de Hochwassergefahrenkarten bereitgestellt, die konkrete Daten über die mögliche Ausdehnung und Tiefe einer Überflutung bei Hochwasser liefern. Diese Karten sind nicht nur Grundlage für Maßnahmen der Gefahrenabwehr und des Katastrophenschutzes sowie für die Kommunal- und Regionalplanung, sondern auch hilfreich für Bürgerinnen und Bürger, die Objektschutzmaßnahmen planen oder optimieren.