Der Gemeinderat beschloss mehrheitlich die Fortführung der Mitgliedschaft im Kraichgau Stromberg Tourismus e. V. (KST).
Die Stadt Bruchsal ist seit der Gründung des Tourismusverbandes Kraichgau-Stromberg im Jahr 1993 Mitglied des Vereins. Im Zuge der Überlegungen zur Haushaltskonsolidierung stand der Verbleib im Tourismusverein auf dem Prüfstand. Der Gemeinderat hat sich in der Sitzung vom 13.12.2011 mehrheitlich gegen die Fortführung der Mitgliedschaft ausgesprochen. Daraufhin erfolgte die Kündigung zum 31.12.2013.
In der Diskussion innerhalb des Gemeinderates über die Kündigung der Mitgliedschaft brachte der Gemeinderat bereits mit Blick auf die Kündigungsfrist von zwei Jahren zum Ausdruck, dass über eine Fortführung erneut beraten werden könne, wenn der Mehrwert der gemeinschaftlichen Tourismuswerbung für Bruchsal erkennbar werde. Diese Auffassung hat der Gemeinderat bereits in der vorausgegangenen Sitzung vom 22.11.2011 vertreten und der Oberbürgermeisterin empfohlen, in der Übergangszeit bis zum Wirksamwerden einer Kündigung einen aktiven Beitrag durch einen Sitz im Vorstand des Tourismusvereins zu leisten. Die Stadt Bruchsal wird seither durch Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick im Vorstand und durch die BTMV-Geschäftsführerin Birgit Kling im Werbeausschuss vertreten. In dieser Zeit konnte eine deutliche Verbesserung des Leistungsangebotes erreicht werden. Ganz besonders wertvoll ist dabei, dass der Tourismusverband Fördergelder einwerben kann, die für eine einzelne Stadt unzugänglich sind. Darüber hinaus wird eine überregionale Öffentlichkeitsarbeit betrieben, für die häufig in den einzelnen Mitgliedsstädten – so auch in Bruchsal – keine eigenen Strukturen und Personalressourcen vorhanden sind. Durch die Initiative der KST konnte kürzlich, in Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe, sichergestellt werden, dass Bruchsal ab 2014 in die Route der Badischen Weinstraße aufgenommen werden wird. Ebenfalls Ausschlaggeben für den Verbleib im Verein war für den Gemeinderat der Stadt Bruchsal die bevorstehenden Heimattage 2015. Nur im Rahmen einer Zusammenarbeit mit der KST kann die Stadt Bruchsal die vorhandenen Informationsmöglichkeiten und Potentiale des Tourismusvereins nutzen, ohne auf eigene Ressourcen zurückgreifen zu müssen. Ein weiteres wesentliches Argument für die Fortführung der Mitgliedschaft war die bestehende interregionale Zusammenarbeit, die über die KST möglich wird. Der Jahresbeitrag der Stadt Bruchsal bei der KST beträgt rund 25.000 Euro. Die Vertreter/-innen der einzelnen Gemeinderatsfraktionen begründeten ihre Entscheidungen wie folgt: „Eine deutliche Informationsverbesserung führt dazu, dass der Großteil der CDU für einen Verbleib im Verband stimmt“, erläuterte Wolfram von Müller. Gerd Schlegel erklärte für die SPD: „Wir waren gegen ein Ausscheiden aus dem Verband und hoffen, dass nicht Kleinteilig entschieden wird, sondern die gesamte Region im Blick behalten wird.“
Udo Sieg bekundete für die Freien Wähler die Zustimmung zur Verwaltungsvorlage: „Für uns war die Kündigung der Mitgliedschaft das letzte Mittel, um eine Verbesserung des Angebots zu erreichen. Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden und stimmen einer weiteren Mitgliedschaft zu, sind aber der Meinung, dass die Gastronomen am Mitgliedsbeitrag beteiligt werden sollten. Außerdem muss geklärt werden, ob die Stadt Bruchsal oder die BTMV Mitglied im Verband ist.“ Für die FDP-Fraktion lehnte Hans Ribstein eine Fortführung der Mitgliedschaft ab: „Unsere Haushaltssituation zwingt uns bei Freiwilligkeitsleistungen zu sparen. Wir können nicht überall ja sagen.“ Für die Beibehaltung der Mitgliedschaft sprach sich Hartmut Schönher für die Fraktion Grüne/Neue Köpfe aus: „Auch wir stimmen der Rücknahme der Kündigung zu.“