Vor Briefen falscher Anwaltskanzleien warnt die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Mit einem angeblichen Gewinn in Höhe von 65.000 Euro versuchen die Absender, Verbraucherinnen und Verbraucher in die Falle zu locken. Seriös erscheinende Schreiben von Hamburger Notar- und Rechtsanwaltskanzleien geben vor, man habe im Rahmen einer Verlosung der Versand- und Verlagshäuser den Hauptpreis gewonnen.
Der versiegelte Geldkoffer müsse aus der Schweiz überführt werden. Zur Deckung von Zollgebühren und der Feststellung der Identität des Gewinners sollen die Gewinner vorab 750 Euro überweisen werden. Ein Überweisungsformular liegt schon bei. „Vorsicht“, warnt Christian Gollner, Rechtsreferent der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. „Die angegebenen Anwälte sind frei erfunden, und der Gewinn soll in Wahrheit gar nicht ausbezahlt werden. Die Hintermänner wollen lediglich das Geld kassieren.“
Die falschen Kanzleien heißen Lehmann & Becker, Brown & Schmitz oder Franken & Bresser. Alle haben ihren Sitz in Hamburg. Um seriös zu wirken, sind ihre Schreiben zusätzlich mit dem Wappen der Bundesländer Nordrhein-Westfalen oder Hamburg versehen.
In manchen Schreiben ist lediglich eine Telefonnummer für Rückfragen angegeben. Wer dort anruft, erreicht gut geschultes Personal, das die Anrufer mit fadenscheinigen Erklärungen im Glauben lässt, die Angelegenheit sei rundum rechtmäßig.
Betroffene sollten die Schreiben nicht beachten und sie dorthin befördern, wo sie am besten aufgehoben sind – im Papierkorb, rät die Verbraucherzentrale.
„Wieder einmal versuchen unseriöse Geschäftemacher als falsche Notare und Rechtsanwälte bei Verbrauchern Kasse zu machen“, so das Fazit von Gollner. „Egal wie seriös, egal wie nachvollziehbar und verlockend die Versprechungen erscheinen mögen, in der Verbraucherwelt von heute muss man solchen Mitteilungen stets mit Misstrauen begegnen.“