Nachdem am vergangenen Freitagvormittag (27.09.13) der ruandische Erziehungsminister Vincent Biruta in Bingen eine Absichtserklärung über einen Studierenden- und Dozenten-Austausch mit den Fachhochschulen Bingen, Mainz, Worms und Kaiserslautern unterzeichnet hatte, war er am Nachmittag und am Samstag Gast der TU Kaiserslautern.
Er wurde begleitet von der ruandischen Botschafterin Christine Nkulikiyinka und der Direktorin des Studierenden-Finanzierungsbüros Louise Karamage.
Nach der Begrüßung an der TU durch den Vizepräsident für Forschung, Technologie und Innovation, Prof. Dr. Burkard Hillebrands, betreute Dr. Hans-Jochen Foth, Mentor der ruandischen Studierenden und Koordinator für die Zusammenarbeit mit Ruanda, die Gäste. Neben einem Besuch der Metallwerkstätten am Freitagnachmittag, wurden am Samstagvormittag intensive Gespräche mit den ruandischen Studierenden geführt. Zum einen ging es um Studienverläufe und Kontrolle des Studienerfolges, zum anderen um Promotionsmöglichkeiten. Zurzeit sind drei ruandische Studierende an der TU Kaiserslautern am Promovieren und zwei weitere wollen in naher Zukunft beginnen.
Der Minister betonte, dass das Thema „Forschung“ für sein Ministerium einen festen Platz bekommen wird. Er wird mehr Promotionsmöglichkeiten schaffen und den Doktoranden, die an der TU Kaiserslautern mit einem Stipendium des Uni-Präsidenten ihre Promotionsarbeit durchführen, die Möglichkeit eröffnen, zusätzliche Mittel für Reisen und wissenschaftliche Verbrauchsmittel zu beantragen. Da er großen Wert darauflegt, dass die Promotionsthemen aktuelle Probleme in Ruanda aufgreifen, ist es notwendig, dass die jungen Wissenschaftler mehrfach in ihr Heimatland reisen.
Ferner gewinnt der Aufbau von Forschungskapazität an ruandischen Universitäten an Priorität. Vereinbart wurde, dass Laborassistenten des Kigali Institute of Science and Technology (KIST) an der TU in den Fachbereichen Chemie und Maschinenbau und Verfahrenstechnik an modernen Analyse-Geräten ausgebildet werden. Des Weiteren werden Metall-Facharbeiter in der Zentralen Metallwerkstatt der TU eine Schulung an numerische gesteuerten Fräs- und Drehmaschinen erhalten
. Die TU hilft dem Erziehungsministerium beim Aufbau einer zentralen Metallwerkstatt am „Integrated Polytechnic Regional Centre“ in Kigali (IPRC Kigali). Dieses ist ein großes Ausbildungszentrum für handwerkliche Berufe und wird von Diogene Mulindahabi, einem erfolgreichem Abgänger der TU Kaiserslautern, geleitet.
Den Abschluss des Besuches bildete ein Empfang in der Villa Denis, Gästehaus der Stiftung der TU Kaiserslautern, zu dem neben fast allen ruandischen Studierenden auch der ehemalige Staatssekretär und Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Rheinland-Pfalz/Ruanda, Dr. Richard Auernheimer, gekommen war.