Für rund 6,7 Millionen Euro wird das Freibad am Willersinnweiher in zwei Bauabschnitten saniert. Bis zur Saison 2014 soll das Bad im ersten Bauabschnitt ein neues Sportbecken aus Edelstahl erhalten. Zum symbolischen ersten Spatenstich für den Bau des neuen Beckens luden am Donnerstag, 19. September 2013, Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse, Bürgermeister Wolfgang van Vliet, Baudezernent Klaus Dillinger und die Ortsvorsteher Udo Scheuermann und Prof. Dr. Carlo Saxl ins Freibad.
"Das Freibad am Willersinnweiher wird in Zukunft seinem Namen noch mehr Ehre machen. Mit der Aufwertung des Ufer-Bereichs, die im ersten Bauabschnitt umgesetzt wird, wird der Weiher ganz anders erlebbar und das neue Sportbecken aus Edelstahl mit einer Länge von 50 Metern rückt ebenfalls näher an den Weiher heran", erläuterte Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse den Gästen.
Wo bis zum Saisonende am 8. September noch Liegewiese war, hat nun der Erdaushub bereits begonnen. Und wer ab der Saison 2014 dann im Sportbecken seine Bahnen zieht, hat dabei den Weiher im Blick.
Geplant ist eine Art Strand-Promenade mit Sand statt hauptsächlich Kies wie bisher und einer neuen Wegeführung hinab zum Ufer – teilweise mit Stufen, teilweise auch geeignet für Menschen im Rollstuhl.
Die Erneuerung des Sportbeckens ist nötig, da das alte Becken des 1976 eröffneten Bades auf weichem Untergrund gebaut worden war. Das Becken hat sich teilweise abgesenkt, schon seit Jahren trat regelmäßig Wasser aus. Auf bis zu 12.000 Kubikmeter Wasser pro Saison beziffert die Stadtverwaltung den Verlust, was aktuell zu Mehrkosten beim Betreiben des Bads von rund 40.000 Euro führt.
Das alte Schwimmerbecken wird noch vor Saisonbeginn zugeschüttet und zur "Beach-Eventfläche" umgestaltet. Künftig können Freunde des Volleyballsports dort voll auf ihre Kosten kommen.
In einem zweiten Bauabschnitt ab September 2014 erfolgt dann die Sanierung des Nichtschwimmerbeckens. Dieses wird eben falls eine Verkleidung aus Edelstahl erhalten. Hauptattraktion des Freibads ist seit 1991 die markante Riesenrutsche "Nässi". Diese bleibt erhalten, wird aber Zuwachs am Nichtschwimmer-becken bekommen. Eine zweite, breitere Rutsche ist eben so angedacht wie ein Strömungskanal. Zudem wird das Becken künftig nicht mehr bis zu 1,55 Meter tief sein, sondern nur noch 1,35 Meter.
Auch die Bädertechnik bestehend aus Pumpen, Filtern und Ähnlichem wird im zweiten Bauabschnitt saniert. Jedes Becken wird einen eigenen Wasserkreislauf erhalten. Befüllt werden die Becken künftig mit Seewasser aus dem Willersinnweiher, das zuvor durch eine Aufbereitungsanlage läuft. Für Menschen im Rollstuhl wird ein mobiler Behindertenlift zur Verfügung stehen, der je nach Bedarf im Nichtschwimmer- oder im Schwimmerbecken zum Einsatz kommen kann und mobilitätseingeschränkten Menschen den Einstieg ins Becken erleichtern soll. Zusätzlich werden behindertengerechte Umkleiden und Toiletten neu entstehen.
Die Pläne zur Neugestaltung des Freibads stammen vom Büro Dr. Krieger Architekten und Ingenieure und von DTF Ingenieure aus Velbert. Deren Entwürfe konnten sich nach der Ausschreibung 2009 durchsetzen.
Die Planungen zur Sanierung des Bads waren in den Jahren 2008 und 2009 konkret geworden. Ursprünglich war auch ein dritter Bauabschnitt geplant, der die rund drei Millionen Euro teure Renovierung der Umkleiden und sanitären Anlagen beinhaltet hätte. Der Umfang der Sanierung musste jedoch aus Kostengründen im Vorfeld zurückgeschraubt werden.
Das LandRheinland-Pfalz fördert die beiden vom Stadtrat im September 2012 beschlossenen Bauabschnitte nun mit 1,8 Millionen Euro. Den entsprechenden Bewilligungsbescheid erhielt die Stadt Ludwigshafen im Mai 2013 kurz vor Beginn der jüngsten Freibadsaison. Die Ausschreibung für die Arbeiten erfolgte sofort nach Erhalt des Bescheids, so dass pünktlich nach Saisonende mit den Arbeiten begonnen wird.
"Ich freue mich sehr, dass die Sanierung endlich nach langer Wartezeit beginnt", sagte Bürgermeister Wolfgang van Vliet. "Bereits in diesem ersten Bauabschnitt wird sich das Freibad deutlich verändern. Wir werden dabei alles versuchen, um rechtzeitig zur Badesaison 2014 den Betrieb wieder aufnehmen zu können. Bei einer guten Witterung auch in den Wintermonaten wird uns dies sicher gelingen", fügte Baudezernent Klaus Dillinger hinzu.