Das Telekommunikationsunternehmen Vodafone hat heute bekannt gegeben, dass sensible Daten von zwei Millionen Kunden gestohlen wurden. Betroffene müssen jetzt damit rechnen, dass ihre Identität für kriminelle Zwecke missbraucht wird. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz rät allen Opfern des Datendiebstahls, eingehende Post und Kontoauszüge in den nächsten Wochen sorgfältig zu prüfen.
Wieder einmal wurden Daten von Verbraucherinnen und Verbrauchern gestohlen, und wieder einmal wurde eine riesige Menge an persönlichen Daten entwendet. Aktuell sind zwei Millionen Kunden des Unternehmens Vodafone betroffen. Dabei wurden nach Unternehmensangaben Datensätze bestehend aus Name, Adresse, Geburtsdatum, Geschlecht, Bankleitzahl und Kontonummer entwendet. „Kriminelle können mit solchen Informationen problemlos unter fremder Identität auftreten und unberechtigte Kontobelastungen auslösen“, warnt Christian Gollner, Rechtsreferent der Verbraucherzentrale.
Kunden von Vodafone können sich über die Internetseite des Unternehmens darüber informieren, ob ihre Daten gestohlen wurden. Betroffenen rät die Verbraucherzentrale, die eingehende Post und die Kontoauszüge sorgfältig zu prüfen. Unberechtigten Forderungen sollten sie schriftlich widersprechen, ungewünschte Lastschriften sollten sie zurückbuchen lassen. Jeder Missbrauch von Daten, der zu einem Vermögensschaden führen kann, kann zudem bei der Polizei oder der Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht werden.
„Wir sind fassungslos über das Ausmaß des Datenlecks“, sagt Christian Gollner. „Wir können nicht nachvollziehen, warum Verbraucherdaten bei einem der bedeutendsten europäischen Anbieter für Telekommunikation nicht sicher sind.“ Allgemein bekannt ist, dass mit gestohlenen Daten ein blühender, einträglicher Handel betrieben wird. „Jedes Unternehmen muss informationstechnische Systeme so absichern, dass sie auch erheblicher krimineller Energie – außerhalb und innerhalb eines Unternehmens – standhalten können“, erinnert Gollner.
Einmal mehr wird klar, dass Europa einen besseren Datenschutz braucht. „Vor allem die Datenschutzaufsicht und Sanktionen müssen an das aktuelle Gefährdungspotential für Verbraucherdaten angepasst werden“, fordert die Verbraucherzentrale.