Der Sommertag ist ein Brauch, der in vielen Städten und Gemeinden gefeiert wird. Am 10.03.13 fand in Lambrecht das Sommertagsfest statt, veranstaltet vom Verkehrsverein und der Stadt Lambrecht.
Der Sommertagsbrauch ist der Sieg des Sommers über den Winter. Und so war es auch wieder in Lambrecht, als im Grundschulhof wieder viele Menschen die Veranstaltung besuchten.
Gästeführer Werner Seinsoth blickte mit den Zuschauern gemeinsam in die Geschichte Lambrechts zurück, als die Stadt in die Dörfer Grevenhausen und St. Lambrecht geteilt war bzw. noch nicht zusammengeschlossen war. Damals lebte die Region unter anderem von der Tuchmacherei. Stoffe wurden gewebt, die nassen Ballen wurden auf die Trockenwiesen zum Trocknen ausgelegt. Eines Tages war der Weg für die St. Lambrechter dorthin versperrt, weil die Grevenhausener dachten, dass die St. Lambrechter dies (das Stoffetrocknen) zu Unrecht taten. Doch kurz vor einem Krieg fand der Schultheis eine Urkunde, die die Rechtmäßigkeit bewies. Der versperrte Weg zu den Trockenwiesen findet sich heute noch im Brauch – in Form des Stammdurchhackens.
Die drei Lambrechter Kindergärten (Kath. Kindertagesstätte St. Lambertus, Ev. Kindergarten Arche Noah, Städt. Kindergarten) boten Aufführungen dar (Vogelausschlüpfen, Hasentanz, Alle Vöglein sind schon da). Dies ist eine Bereicherung, sagte der Vorsitzende des Verkehrsvereins, Hans-Joachim Hinrichs.
Erste "Disziplin" im Grundschulhof war Ringen. Dieses ging mit 5:4 knapp aus. Weiter ging's auf der Friedrich-Ebert-Brücke mit Stammhacken. Der Baumstamm war zäh und widerspenstig. Nach schier endlosem Hacken wurde dem Stamm der Garaus gemacht.
An der protestantischen Kirche wurde ein Feuer entfacht, über das die Gewinner und Verlierer der beiden Disziplinen sprangen. Nach diesem erfolgreichen Abschnitt war der offizielle Teil des Sommertags beendet. Im Anschluss bekamen die Kinder Sommertagsbrezeln geschenkt. In der Grundschulturnhalle wurde Kaffee und Kuchen angeboten.