Was für ein starkes Sextett: Nadine Poss von der Nahe, Ramona Diegel aus Rheinhessen, Tina Weinert von Saale-Unstrut, Maria Steffes von der Mosel, Julia Migend von der Ahr und Sabine Wagner aus dem Rheingau – diese sechs stehen im Finale zur Wahl der 65.Deutschen Weinkönigin am 13.September 2013 in Offenburg.
Es war eine ungewöhnlich spannende Vorauswahl bei der diesjährigen Wahl zur Deutschen Weinkönigin: Knapp drei Stunden kämpften zwölf junge Damen in der Oberrheinhalle im badischen Offenburg um den Einzug ins Finale, am Ende hatten es sechs charmante Weinfachfrauen geschafft. Die Wahl findet in diesem Jahr in Offenburg zu Ehren des badischen Weinbauverbandes statt, der sein 100-jähriges Begehen feiert. Die Vorauswahl am Samstag verfolgten rund 800 Zuschauer in der Oberrheinhalle, und die feuerten ihre jeweilige Kandidatin lautstark an. "Ti-nale!" schallte es da etwa von dem Fanclub aus Saale-Unstrut, und aus Rheinhessen war gleich ein ganzer Fastnachtsverein mit nach Offenburg gekommen. Alle zwölf Kandidatinnen haben ein Jahr lang eines der deutschen Weinanbaugebiete vertreten. Nur die Weinkönigin aus Franken fehlte, sie ist im Dienste des fränkischen Weins gerade in Asien unterwegs. Die anderen zwölf Damen mussten sich zuweilen kniffligen Fragen zu Weinmarketing und Weinherstellung einer 70-köpfigen Expertenjury aus Weinwelt und Medien stellen, und darüber hinaus ihr Weinwissen in einem Schnellrate-Spiel beweisen. Die jungen Damen mussten beispielsweise wissen, dass Polyphenole im Wein eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System haben können, dass aus Helfensteiner und Heroldrebe zusammen ein Dornfelder wurde, und dass die Sektsteuer derzeit 1,02 Euro pro Flasche beträgt. Da erklärte Sabine Wagner aus dem Rheingau gekonnt, was Alte Reben ausmacht und wie man am besten den Weinabsatz in Asien steigert. Julia Migend von der Ahr erläuterte die Stärken des deutschen Weins auf internationalem Parkett mit den Profilrebsorten Riesling und Spätburgunder. Und Ramona Diegel aus Rheinhessen erklärte, warum die Nachhaltigkeit im Weinbau immer wichtiger wird: Die Ausgewogenheit zwischen der Ökologie, der Ökonomie und auch sozialen Aspekten, der möglichst ressourcenschonende Einsatz von Maschinen und Pflanzenschutzmitteln, mit diesen Faktoren glänzte die Rheinhessin. Manch eine der Kandidatinnen musste gegen ihre Nervosität ankämpfen und verlor schon einmal den Faden. So hatte denn auch jede einen kleinen Talisman dabei – bei Tina Weinert aus Saale-Unstrut waren es ihre allerersten Laufschuhe aus der Kindheit. Es hat wohl geholfen: als Tina noch auf Englisch das "Land of the thousand hills", also das hügelreiche Rheinhessen, mit seinen weißen Weinberg-Trullis vorstellte, war auch sie weiter. Eine Frage in englischer Sprache musste jede Kandidatin beantworten, gestellt wurde sie von internationalen Sommeliers. Maria Steffes von der Mosel erklärte da in fließendem Englisch den aromareichen Gewürztraminer und die Schönheit des Anbaugebiets Sachsen – bei so viel Fachwissen und charmantem Auftreten, war für die Jury der Fall klar: Finale! Die Entscheidung, wer von diesen sechs Weinfachfrauen die 65. Deutsche Weinkönigin wird, fällt am Freitag, den 13. September. Dann müssen die Kandidatinnen Können und Auftreten in der großen Wahlgala beweisen, die ab 20.15 Uhr live vom Südwest-Fernsehen aus der Oberrheinhalle in Offenburg übertragen wird. Die Deutsche Weinkönigin vertritt dann ein Jahr lang die rund 20.000 deutschen Winzer auf rund 250 Terminen rund um den Globus.