Patientenforum am Kreiskrankenhaus Bergstraße: Schulterchirurgie

Der Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie, PD Dr. Peter Arnold (vorne, links), und der Leitende Oberarzt der Fachabteilung,Dr. Hans Dreesen (vorne, rechts), sprachen über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Schulterleiden.

Lange Zeit hat die Medizin Patienten mit Schulterschmerzen nur sehr begrenzt helfen können. Mit der rasanten Entwicklung der Medizintechnik und damit einhergehenden neuen Diagnose- und Operationsmethoden hat sich das in den vergangenen Jahren geändert. Am Kreiskrankenhaus Bergstraße haben sich die Operateure die neuen Möglichkeiten frühzeitig zu Eigen gemacht. Heute ist das zum Universitätsklinikum Heidelberg gehörende Haus in Heppenheim eine viel gefragte Adresse in der Schulterchirurgie. Bei einem stark frequentierten Patientenforum gaben dieser Tage der Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie, PD Dr. Peter Arnold, und der Leitende Oberarzt der Fachabteilung, Dr. Hans Dreesen, Einblick in ihre Arbeit.

Dr. Arnold und Dr. Dreesen sind als Experten über die Region hinaus anerkannt, beide bringen langjährige Erfahrung ein. „Die Schulter ist das beweglichste Gelenk des Menschen“, erklärte Dr. Dreesen im Referat. Sie ist aber auch eines der kompliziertesten Gelenke und in Folge das anfälligste. Schon im alltäglichen Bewegungsablauf wird das Schultergelenk einschließlich dem Schultereckgelenk extrem stark strapaziert. Sport und Alterungsprozesse tragen zudem dazu bei, dass Sehnen und Gelenkkopf sowie Gelenkpfanne verschleißen. Vielfach diagnostizieren die Orthopäden im Kreiskrankenhaus außerdem Verletzungen durch Unfälle. Während früher schon die Diagnose schwierig war, können Ärzte heute mit modernen Röntgenverfahren und mit Hilfe der Kernspinntomographie Schädigungen detailliert erkennen. Dies wiederum ermöglicht eine präzise Therapie. „Es gibt für jeden Patienten eine differenzierte Lösung“, so Dr. Arnold in der Einführung zum Thema. Oft werden die Eingriffe minimal-invasiv vorgenommen. Der kleine Schnitt belastet den Patienten deutlich weniger als ein großer Eingriff. Auch verkürzt er die Heilungsdauer.

Zu den häufigsten Schulterleiden zählen Sehnenprobleme, Instabilität aber auch Versteifung des Gelenks sowie spezifische Probleme mit dem Schultereckgelenk und Arthrose. Im OP legen Ärzte Sehnen frei, die durch natürliche Veränderungen im Gelenk eingeklemmt wurden. Ebenso ist das Entfernen von Kalkablagerungen bei einem Routineeingriff möglich. Gleiches gilt in vielen Fällen für das Annähen abgerissener Sehnen. Möglich werden solche Operationen auch durch die Entwicklung filigraner Werkzeuge, wie sie den Operateuren in den vergangenen zehn Jahren vermehrt an die Hand gegeben worden sind. Erweitert wird das Therapiespektrum durch die Entwicklung von Schulterprothesen, die heutzutage gewöhnlichen Belastungen problemlos Stand halten. Auch hier hat es in den zurückliegenden Jahren einen deutlichen
Innovationsschub gegeben. Ausgetauscht werden geschädigte Gelenken in Teilen oder im Ganzen. Zunehmend sind individuelle Lösungen möglich. „Und die Entwicklung geht immer weiter“, prognostiziert Dr. Dressen.

Mit dem Vortrag hat er gemeinsam mit Dr. Arnold einen interessanten Einblick ins Innere des Menschen und in ein Gelenk gegeben, dass die meisten wie selbstverständlich bewegen. Wie wichtig die Schulter ist, wird vielen erst dann bewusst, wenn sie anfängt zu schmerzen und Bewegungsabläufe zunehmend eingeschränkt werden. Der Zuspruch zum Patientenforum am Kreiskrankenhaus bestätigte die Statistiken: Schulterprobleme sind weit verbreitet. Der Veranstaltungsraum am Kreiskrankenhaus war dicht an dicht besetzt, knapp 200 Besucher waren gekommen. Aufgrund der großen Resonanz wird über einen Zusatztermin zum Thema nachgedacht.

Das Kreiskrankenhaus Bergstraße im Internet: www.kkh-bergstrasse.de