„Eigentlich sind wir rundherum zufrieden“, fasst Oberbürgermeister Michael Kissel das Fazit der Veranstaltergemeinschaft zum Backfischfest 2013 zusammen. Das „eigentlich“ beziehe sich dabei auf den verregneten Auftakt, so Kissel weiter. Bei der offiziellen Eröffnung auf dem Marktplatz und dem Festumzug sorgte strömender Regen für einen Rückgang der sonstigen Besuchermassen.
„Allerdings war es beeindruckend zu sehen, wie sehr den Wormsern ihr Fest ans Herz gewachsen ist. Da wurden trotz Regen alle Programmpunkte durchgeführt und die Besucher feierten trotz der widrigen Rahmenbedingungen.“ Da die restlichen Tage aber trocken und sonnig waren, strahlten am letzten Veranstaltungstag dann auch die Schausteller mit der Sonne um die Wette: „Alle sind zufrieden, die Umsätze haben gepasst und wir konnten die Ausfälle des ersten Wochenendes im Laufe der Woche wieder wett machen“, so René Bauer, Vorsitzender des Schaustellerverbands Wonnegau-Worms, zufrieden. Auch die Sicherheits- und Rettungskräfte sowie die Ordnungsdienste vermeldeten ein friedliches Familienfest ohne größere Zwischenfälle. „Und genau das soll das Backfischfest ja auch sein“, freute sich Beigeordneter Hans-Joachim Kosubek, der das seit einigen Jahren verfolgte Sicherheitskonzept damit auf dem richtigen Weg sieht.
Backfischfest ein friedliches Fest für die ganze Familie
Im Rahmen des Sicherheitskonzeptes darf kein Alkohol auf den Festplatz und die angrenzenden Straßen mitgebracht werden, es gibt verstärkte Kontrollen sowie ein präventives Angebot des Bereichs 5 Jugend, Soziales und Wohnen zusammen mit dem Kinder- und Jugendbüro. Im so genannten „Green Room“ auf dem Festplatz gab es neben alkoholfreien Cocktails und suchtpräventiven Angeboten eine Wii, eine PlayStation, einen Kicker und andere Spiele.
„So friedlich wie in diesem Jahr war das Backfischfest schon lange nicht mehr“, lautete dann auch das einhellige Fazit von Polizei, Sicherheitsdienst, Ordnungsdiensten sowie den Rettungskräften ASB und DRK. Insgesamt 160 Einsätze hatten ASB und DRK bis Sonntagmorgen; 41 Personen mussten zur stationären Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden. Aufgrund von Alkohol wurden 9 Personen eingeliefert, darunter 2 Minderjährige. Erstmals gab es für die Rettungskräfte eine gemeinsame Einsatzleitung auf dem Festplatz, was sich ebenfalls bewährte, wie ASB-Pressesprecher Dirk Beyer betonte. Insgesamt leisteten bei den Rettungsdiensten 20 Personen pro Tag insgesamt rund 1600 ehrenamtliche Helferstunden auf dem Festplatz.
Festplatz mit bewährten und neuen Elementen
„Es war ein sehr erfolgreiches und vor allem sehr attraktiv gestaltetes Backfischfest“, resümmierte René Bauer. Vor allem der neu gestaltete Eingangsbereich mit dem fertig gestellten Barbarossaplatz sowie dem von der Sparkasse Worms-Alzey-Ried gesponserten Eingangstor wurde von den Besuchern viel gelobt. Auch der in diesem Jahr erstmals eingerichtete Sitzbereich rund um den Brunnen in der Mitte des Festplatzes kam gut an und soll beibehalten werden. Angelika Zezyk, Bereichsleitung Sicherheit und Ordnung: „Diesen Platz wollen wir sukzessive weiterentwickeln und ihn so zu einem echten Kleinod für Ruhesuchende machen.“
Extra anlässlich des Festgeburtstages hatte Bereich III zusammen mit den Schaustellern ein historisches Kinderkarussell, eine Kartbahn sowie ein Boxbude organisiert, die zusammen mit den modernen Fahrgeschäften auf dem Festplatz für so manchen Adrenalin-Kick sorgten.
Der zentrale KVG-Info-Shop am Eingang zum Wonnegauer Weinkeller versorgte Backfischfest-Besucher mit allem, was diese benötigten: Neben Informationen zu den einzelnen Programmpunkten, über Merchandise-Artikel bis hin zu Busfahrpläne und –tickets gab es dort erstmals auch einen Geldautomaten, der gut angenommen wurde.
Rekordspende an Wormser Kindertisch
Am Sonntagnachmittag übergab die Schaustellerfamilie Patrizia Kinzler zusammen mit dem Schaustellerverband Wonnegau-Worms die Rekordsumme von 4239 Euro an die Verantwortlichen des Wormser Kindertischs in der Spiel- und Lernstube der Caritas im Nordend. Dort bekommen Kinder aus sozial schwachen Familien im Nordend regelmäßig eine gesunde Mahlzeit.
Seit vier Jahren sammeln die Schausteller an der historischen Konzertorgel Geld für einen guten Zweck. Oberbürgermeister Kissel, der bei der Spendenübergabe dabei war, dankte den Schaustellern für ihr soziales Engagement, welches sich unter anderem auch bei den von ihnen organisierten und gesponserten Besuchen des Kinderheims und der Lebenshilfe auf dem Backfischfest zeige.
Jubiläums-Weinprobe im Wonnegauer Weinkeller kommt an
Nicht nur das Backfischfest feierte in diesem Jahr Jubiläum, auch der Wonnegauer Weinkeller hatte einen guten Grund zum Feiern: 60 Jahre gibt es das große Festzelt mittlerweile auf dem Festplatz. Neben den bewährten Highlights wie der wieder ausverkauften Montagsprobe „Hagens Weinschatz“ und den immer starken Wochenendtagen war es 2013 vor allem auch der Mittwochabend, der zu einem echten Höhepunkt avancierte. Dr. Andreas Schreiber, Erster Vorsitzender des Wonnegauer Weinkellers: „Die Live-Band „The Incredible Firecacadoos“ war ein wirklicher Glücksgriff. Die Jungs haben die Stimmung toll angeheizt und auch viele Flaneure von draußen ins Zelt gelockt.“ Zusätzlich zum normalen Programm gab es bereits am Vorabend der Eröffnung eine stilvolle, gesetzte und kommentierte Jubiläums-Weinprobe, die die 240 anwesenden Besuchern begeisterte. „Damit haben wir die vorhandene Weinkompetenz unserer 106 Weingüter präsentieren und auch für anspruchsvolle Weingenießer ein entsprechendes Angebot auf dem Backfischfest bieten können.“ Nicht ganz so gut kam der neu angebotene Frühschoppen am zweiten Sonntag an: Nur vereinzelte Besucher suchten das Zelt auf. Schreiber nahm es mit Humor und will trotzdem weiter an neuen Konzepten für das Weinzelt arbeiten.
Gesamtes Rahmenprogramm wird gut angenommen
„Der Grund, warum es das Backfischfest seit 80 Jahren gibt und auch noch in Zukunft geben wird, ist die gelungene Kombination aus gelebten Traditionen, einem attraktiven Festplatz sowie einem tollen Programm, bei dem sich unglaublich viele Wormser ehrenamtlich einbringen“, erläuterte Hans-Joachim Kosubek. Für das Rahmenprogramm von Eröffnung, Festumzug über Riesenradweinproben und Wormser Abend bis hin zu Fischerstechen und Feuerwerk zeichnete sich in diesem Jahr erstmals die Kultur und Veranstaltungs GmbH verantwortlich. Geschäftsführer Sascha Kaiser zeigte sich am Sonntagnachmittag zufrieden: „Die Zusammenarbeit mit Haupt- und Ehrenamt lief reibungslos und es ist natürlich etwas ganz besonderes bei einem solchen Fest, wo alle mit besonderem Herzblut bei der Sache sind, mit dabei zu sein.“
Egal ob Hausfrauen- oder Seniorennachmittage, ob Wormser Abend oder Riesenradweinproben: Fast alle Rahmenprogrammpunkte waren ausverkauft oder sorgten für ein volles Zelt. Beim Tauziehwettbewerb am Samstag traten erstmals zwei Jugendmannschaften gegeneinander an.
Kurz ins Schwitzen kam das Projektteam um Markus Reis und Xenia Schandin nur einmal, als am Freitag auf der Strecke des Kinderlampionumzugs ein brennendes Auto liegenblieb. Doch nachdem kurzerhand die Strecke geändert wurde, konnte auch dieser beliebte Programmpunkt ohne weitere Einschränkungen stattfinden.
Fischerwääder runden Rahmenprogramm ab
Mit viel Engagement bereicherte auch der Fischerwääder Brauchtumsverein das neuntägige Fest. Leidete die erstmals ausgetragene Nach-dem-Umzugs-Party noch etwas unter widrigen Wetterverhältnissen, so konnte dann am Mittwochabend bei bestem Wetter bis tief in die Nacht hinein Fischerwääder Kerb gefeiert werden. Auch die Kinderolympiade und der Lampionumzug am Freitag erfreuten sich großer Beliebtheit.
Backfischfest 2014
Nach dem Fest ist vor dem Fest: Im kommenden Jahr findet das Backfischfest vom 30. August bis 7. September statt.