Der urzeitliche Vogel Gastornis stand offenbar zu Unrecht im Verdacht, ein Furcht einflößender Jäger zu sein. Jahrzehntelang wurde er mit dem Beinamen Terrorvogel verunglimpft, weil Paläontologen mutmaßten, er habe Beutetieren mit seinem gewaltigen Schnabel das Genick gebrochen.
Stattdessen rupfte er damit wohl nur vegetarische Kost. Das schließt ein deutsches Forscherteam, an dem auch Stephen Galer vom Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz beteiligt war, aus einer Analyse des Verhältnisses von zwei Kalzium-Isotopen in den fossilen Knochen des Vogels.
Bei Isotopen handelt es sich um unterschiedlich schwere Formen eines Elementes. Auf dem Weg durch die Nahrungskette verändert sich das Isotopenverhältnis, sodass sich daran Pflanzen- und Fleischfresser unterscheiden lassen. Und Gastornis gehörte offenbar zu ersteren.