„Ich habe eigentlich immer nur so gearbeitet, wie es mir eben richtig erschien“, fasste der Geehrte sein über zwanzigjähriges Wirken bescheiden zusammen.
Klaus Jäger, achtzehn Jahre lang Bürgermeister von Lorsch, blieb sich damit auch am Mittwochabend treu, an dem ihm die Auszeichnung eines Ehrenbürgermeisters von der Lorscher Stadtverordnetenversammlung verliehen wurde. Damit wurde der langjährige Verwaltungschef in einer Festsitzung des Stadtparlamentes im vollbesetzten Paul-Schnitzer-Saal zwei Jahre nach Ausscheiden aus dem Amt geehrt. Denn laut der Hessischen Gemeindeordnung müssen zwanzig Jahre im Ehrenamt „zum Wohle der Allgemeinheit“ nachgewiesen werden, ehe man einen derartigen Titel beantragen kann.
Die Stadtverordnetenvorsteherin, Christiane Ludwig-Paul, ließ die wichtigsten Eckpunkte von Jägers Amtszeit Revue passieren. Sie beschrieb Weitblick, Ausdauer und vor allem die Fähigkeit, sich auch von gelegentlichen Niederlagen nicht entmutigen zu lassen, als einige der herausragenden Fähigkeiten Jägers. Das Handeln aus „tiefer innerer Überzeugung, mit Leib und Seele“ benannte Kreistagsbeigeordneter Thomas Metz als Grundlage dafür, dass Klaus Jäger die Stadt vorangebracht habe. „Lorsch ist stolz auf Sie!“, rief er Jäger zu, den er als „lebendes Lorscher Lexikon“ betitulierte. Gemeinsam gratulierten auch die Vorsitzenden der Lorscher Fraktionen im Stadtparlament Klaus Jäger.
Der frisch ernannte Ehrenbürgermeister selbst verwandte den Großteil seiner Rede dafür, anderen zu danken. Und zwar all jenen, die er im Amt und privat als Unterstützer, Mitstreiter, Berater und Vertraute als ausschlaggebend für den Erfolg seiner vielschichtigen Tätigkeit benannte. In seiner Bilanz stand ein „Ich habe immer sehr gerne gearbeitet!“ neben der Aussage, dass dies durchaus kräftezehrend und manchmal schwierig gewesen sei. „Möge sich Lorsch positiv entwickeln!“ war sein abschließender Wunsch.
Eine lange Schlange von Gratulanten und viele Einträge ins Goldene Buch der Stadt dokumentierten die Wertschätzung, die man Klaus Jäger quer durch alle Parteien und Interessensgruppierungen entgegen bringt, aber auch seine Beliebtheit. Klaus Jäger war sichtlich berührt. „Ich darf Ihnen gestehen, dass ich mich in einer ähnlichen emotionalen Lage befinde, wie bei meiner ersten gewonnenen Wahl!“, lächelte er ins applaudierende Festpublikum.