Premiere in Neustadt an der Weinstraße: Mit Beginn diesen Schuljahrs gibt es in der Stadt erstmals eine Nachmittagsbetreuung für Schülerinnen und Schüler der Klassen fünf und sechs – und zwar im Leibniz-Gymnasium in der Karolinenstraße. Gestern wurde das Pilotprojekt offiziell vorgestellt.
„Ich freue mich sehr, dass es geklappt hat und bin froh, dass wir gesagt haben, wir fangen einfach mal an und gucken, wie es läuft“, sagte Oberbürgermeister Hans Georg Löffler. Respekt an alle, die – ehrenamtlich – auf dem Weg zur Realisierung mitgeholfen hätten. „Ich bin mir sicher, dieses Angebot wird sich rumsprechen.“
Rudolf Eyckmann, Leiter des Leibniz-Gymnasiums, sagte: „Ich erinnere mich noch an unser erstes Treffen. Alle großen Liebesbeziehungen fangen bekanntlich mit einem harmlosen Gespräch an. Ich freue mich, dass wir begeisterte und engagierte Leute gefunden haben, mit denen wir dieses Projekt auf die Beine stellen konnten.“
Initiator war der Verein Schatzkiste gewesen. Er hatte das Gespräch mit der Stadt gesucht und im Herbst 2012 eine Befragung nach dem Betreuungsbedarf durchgeführt. „Die hohe Rücklaufquote und die Ergebnisse haben deutlich die Relevanz gezeigt“, so die erste Vorsitzende des Vereins, Karin Merkel-Henneke.
Bei den Sondierungsgesprächen kristallisierte sich das Leibniz-Gymnasium heraus. Die Trägerschaft für die Nachmittagsbetreuung übernahm der LG-Freundeskreis.
Während der Sommerferien wurden nicht nur passende Räume renoviert, die Stadt Neustadt übernahm auch die Kosten für die Anschaffung von Mobiliar sowie Spiel- und Lernmaterialien. Die laufenden Kosten werden durch Elternbeiträge sowie Zuschüsse der Stadt gedeckt. Bei aktuell 15 angemeldeten Kindern liegt der Bedarf bei 6.000 Euro pro Schuljahr.
Für die Ergänzung des pädagogischen Materials ist die Schule auf Geld- und Sachspenden angewiesen. Dringend gebraucht werden zum Beispiel Spiele für draußen oder auch 20 neuwertige Tischtennisschläger.
Die von den Eltern buchbaren Betreuungsmodelle sind äußerst flexibel und kommen sehr gut an, bestätigt Sabine Theel, Leiterin der Nachmittagsbetreuung. Zwischen zwei und fünf Tagen pro Woche sei alles möglich. Derzeit habe man noch freie Kapazitäten, Anmeldungen können jederzeit getätigt werden.
Pro Betreuungsstunde sind 2,50 Euro zu bezahlen. Der Montagsbeitrag liegt daher zwischen 60 Euro (zwei Tage) und 150 Euro (fünf Tage). Die Beiträge sind mit denen, die in der Betreuenden Grundschule entrichtet werden, vergleichbar. Mittagessen muss mitgebracht werden.
Derzeit arbeiten zwei feste Mitarbeiterinnen und eine Springerin in der Nachmittagsbetreuung, hinzu kommen vier feste Schülerinnen und Schüler, die bei den Hausaufgaben helfen und ebenfalls ein Springer. Für beide Aufgabengebiete gibt es nach Auskunft der Schule Wartelisten. Alle werden vor ihrem Einsatz entsprechend vorbereitet.
Wer etwas Spenden möchte oder Fragen hat, kann sich an Sabine Theel, Telefon 06324/82199 oder nachmittagsbetreuung@lg-nw.de wenden.