Der Festungsbauverein Landau will weitere Teile der alten Festung der Stadt wieder aufbauen und touristisch nutzen. Als besonderes Highlight sollen die gut erhaltenen Tunnelgänge teilweise zur Besichtigung freigegeben werden.
So haben in den vergangenen Wochen die Ausgrabungen eines alten Festungsturmes im Bereich des Savoyenparks begonnen. Mit einem großen Bagger die ersten Schichten abgetragen. Zwei einhalb Wochen wurde in Zusammenarbeit mit dem Restaurierungsprojekt „Open Houses“ als internationales „European Heritage Camp“, bei dem 15 Jugendliche aus 11 Nationen halfen, der Tunnel ausgegraben.
In einer Abschlusspräsentation haben die Jugendlichen ihre Arbeit der vergangenen Wochen vorgestellt. Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer und Bürgermeister Thomas Hirsch haben sich vor Ort von den Ausgrabungen ein Bild gemacht. „Wow! Wie viel man von den alten Gemäuern durch die harte Arbeit schon sehen kann. Es ist beeindruckend zu sehen, was die Jugendlichen in letzter Zeit alles zum Vorschein gebracht haben“, freute sich der Stadtchef. Beeindruckt war auch Thomas Hirsch, der namens des Lions Clubs Landau den Jugendlichen dankte. 10.000 Euro hatte der Landauer Serviceclub für das Ausgrabungsprojekt zur Verfügung gestellt.
Auch Thomas Schleuning, Vorsitzender des Festungsbauvereins, hat nur lobende Worte für die ganzen Helfer: „Ich bin froh, mit all den Jugendlichen ein Stück Geschichte wieder Ausgraben zu können“. Nicht nur die Festung wurde wieder ans Tageslicht befördert, auch wurden alte ‚Schätze‘ wie zum Beispiel Tonflaschen, Porzellanpfeifenköpfe, Reste eines Steinkruges mit aufgemalten Davidstern und rostige Eisenteile gefunden.
Um ihre Zeit in Landau in Erinnerung zu behalten, erhielten die Jugendlichen ein T-Shirt und einen Kaffeebecher mit dem Logo der Lunette 41 und einen Grabungsplan. Zum Abschluss kam den jungen Helfern noch eine große Ehre zu Teil. Oberbürgermeister und Bürgermeistern hatten das Goldene Buch der Stadt Landau mitgebracht, in dem sich alle verewigen durften. „Soviel Internationalität haben wir nicht alle Tage in unserer Stadt. Und wenn junge Menschen unentgeltlich für uns arbeiten, haben sie es auch verdient an prominenter Stelle herausgehoben zu werden“, begründete der Oberbürgermeister den begeisterten Jugendlichen den Eintrag.
Die jungen internationalen Helfer reisen heute wieder ab. Deshalb sucht der Festungsbauverein neue freiwillige Helfer mit festen, am besten Sicherheitsschuhen. Alle sind auf dieser ersten, sehr großen „Schaustelle“ des Festungsbauvereins Landau – les amis de Vauban e.V. herzlich willkommen.
Bürsten, Kellen und Schaufeln zum Ausgraben stehen bereit. Gegraben wird täglich ab 7.30 Uhr bis 17.00 Uhr, auf www.festungsbauverein.de stehen für Berufstätige die „Abendschichtzeiten“. Genauso willkommen sind Getränke-, Obst oder Essensspenden auf der Grabung.