Andrea Dorner-Schölch und Günther Bergs waren lauftherapeutisch aufNeckarsteig unterwegs und sammelten Spenden für die Johannes-Diakonie in Mosbach. Andrea Dorner-Schölch gibt in diesen Tagen gerne Einblick in ihr Seelenleben. Am vergangenen Wochenende erreichte die 50-Jährige ein großes sportliches Ziel: Sie lief gemeinsam mit dem Ultra-Läufer Günther Bergs die 127 Kilometer des Neckarsteig.
Über 3000 Höhenmeter absolvierten die beiden auf einem Geläuf, das andere in mehreren Etappen erwandern.
Neben dem sportlichen Ziel hatte sich die Mitarbeiterin der Johannes-Diakonie auch auf die Fahnen geschrieben, über das Thema Lauftherapie zu informieren sowie Spenden zu sammeln.
Was im Rahmenprogramm zum Neckarsteig-Lauf mit Infoständen in Neckarsteinach, Eberbach, Mosbach und Bad Wimpfen auch geschah. Dort gab es eine Bildergalerie, Kaffee und Kuchen, Apfelsaft der Schwarzacher Werkstätten und jede Menge Infomaterial. Darüber hinaus informierte Günther Bergs bei einem Vortrag im Gasthaus „Zum Anker“ in Zwingenberg“ zum Thema „Lauftherapie – Jeder kann laufen (lernen)“. Das Gasthaus hatte den Raum dafür unentgeltlich zur Verfügung gestellt und darüber hinaus noch für die Johannes-Diakonie gespendet. „Eine tolle Unterstützung“, freut sich Andrea Dorner-Schölch.
Lauftherapie ist eine spezielle Form von Gesundheitssport und Bewegungstherapie. Ihr Ziel ist die Wiederherstellung, Förderung und vor allem langfristige Erhaltung von Gesundheit und Wohlbefinden, von Vitalität, Ausgeglichenheit und Lebensfreude durch regelmäßiges, ausdauerndes Joggen. Ausgebildete Lauftherapeuten schulen dazu meist unsportliche Menschen in mehrwöchigen Kursen.
Freitagmorgen pünktlich um 7 Uhr starteten Andrea Dorner-Schölch und Günther Bergs am Heidelberger Schloss ihre Aktion. „Ein gemütlicher Morgenspaziergang über die Himmelsleiter“ stand am Anfang. 85 Kilometer ständiges Bergauf und Bergab hatten sie am Ende des Tages auf der Habenseite, bis spät in die Nacht waren die beiden dafür allerdings unterwegs. An den Infoständen in Neckarsteinach und Eberbach kamen sie auf ihrem Weg vorbei, „viele nette Gespräche“ hätten sich dabei ergeben, so Andrea Dorner-Schölch.
Am Samstagnachmittag war dann das Kultur- und Begegnungszentrum „fideljo“ der Johannes-Diakonie in Mosbach eines der Etappenziele. Dort sollten möglichst viele Begegnungen mit Menschen mit Handicap erfolgen. So hatte es sich die 50-Jährige, die seit vielen Jahren im Nachtdienst auf dem Schwarzacher Hof tätig ist, gewünscht. Denn Lauftherapie sei als besondere Form der Körpererfahrung auch für Menschen mit einer geistigen Behinderung geeignet. Das gemeinsame Erfolgserlebnis, das gemeinsame Erleben seiner eigenen Leistungsfähigkeit und deren Wachstum lasse diesen Personenkreis stärker aktiv am Leben teilnehmen, hatte sie im Vorfeld berichtet.
Am Sonntag hatten Andrea Dorner-Schölch und Günther Bergs schließlich Bad Wimpfen erreicht, Start- bzw. Endpunkt des Neckarsteigs. Strahlend kamen beide Sportler am Bahnhof an, empfangen am Infostand von ihren Begleitern Frank Aberle und Kurt Schölch. Und das Fazit:
„Ein herrlicher Lauf, der mit seiner Botschaft viele Menschen erreicht hat“, so Günther Bergs. Und Andrea Dorner-Schölch ergänzt: „Eine gelungene Aktion, voller schöner Erfahrungen und einer für mich noch gar nicht so recht fassbaren Laufleistung.“