Regionale Produkte gewinnen an Ansehen, heimatverbundene und gesundheitsbewusste Verbraucher greifen im Lebensmittelregal vermehrt danach. Der Verein „Streuobstinitiative im Stadt- und Landkreis Karlsruhe e.V.“ kümmert sich durch vielfältige Aktivitäten um Erhalt und Wiederaufbau der Streuobstwiesen in der Landschaft und lässt aus dem Obst naturreine Säfte keltern.
Jetzt vor der Apfel- und Birnenernte sind die Frauen und Männer um den Vorsitzenden Hans-Martin Flinspach wieder sehr aktiv. Wer bei der Initiative mitmacht, erhält für seine Äpfel, Birnen und Zwetschgen einen deutlich höheren Preis als allgemein im Mostobsthandel üblich. Als Gegenleistung muss der Besitzer seine Wiesen naturnah bewirtschaften. Insbesondere muss er sie regelmäßig mähen, seine Bäume fachgerecht schneiden, darf keinen Mineraldünger ausbringen und darf seine Bäume nicht spritzen. Unter diesen Bedingungen regeneriert sich die Natur und wird wieder zu einem Refugium für vom Aussterben bedrohte Pflanzen, Insekten und Vögel. Seit fünf Jahren lässt die Initiative die Vertragsgrundstücke als biologische Anbaufläche zertifizieren. Die Initiative überprüft, zusätzlich zu der amtlichen Biokontrollstelle, die Einhaltung der Regeln. So werden derzeit von einer gut vorbereiteten Truppe die rund 1000 Vertragsgrundstücke vor Ort kontrolliert. Gleichzeitig wird die zu erwartende Erntemenge geschätzt. Sie bildet die Grundlage für die Preisgarantie, die den Obstbauern zugesichert wird.
Unter den Handelsnamen „Äpfele“ und „Birnle“ bietet die Initiative naturreinen Apfel- und Birnensaft an. Die Produktpalette wird ergänzt durch die Mischsäfte „Äpfele-Mango“ und „Äpfele-Zwetschge“. Außerdem werden Apfelschorle und ein spritziger Apfel-Cidre angeboten.
Die Säfte brauchen keine Qualitätsvergleiche scheuen. Spitzenplätze bei landes- und süddeutschlandweiten Prämierungen sind keine Seltenheit. Aktuell hat die Initiative beim 7. landesweiten Streuobsttag Baden-Württemberg für den klaren Bio-Äpfele-Saft den 2. Platz und für den naturtrüben Bio-Äpfele-Saft den 3. Platz unter einer Vielzahl zur Prämierung eingereichter Produkte aus ganz Süddeutschland erreicht.
Stillstand ist Rückschritt. Dieser Erkenntnis auf dem Getränkemarkt ist auch die Initiative unterworfen. Ständig gibt es Neuerungen. Wo sich große Apfel- und Birnbäume wohl fühlen, wachsen auch Holunder-Büsche. Aus ihren schwarzen Beeren lässt sich ein intensiv schmeckender Saft keltern. Dieser eignet sich hervorragend als Beimischung zu Apfel- und Birnensaft. Demnächst wird deshalb auch ein „Birnen-Holundersaft“ im Angebot der Streuobstinitiative Stadt- und Landkreis Karlsruhe sein.
Service: Einzelheiten über die Regeln der Streuobstinitiative, ihre Produkte und die Verkaufsstellen sind im Internet unter www.streuobstinitiative.de zu finden.