„Den Verteiler setzt der Angriffstrupp, oder?!“. Jugendleiter David Wenz schmunzelte nicht zu Unrecht, als die Jugendfeuerwehrleute mit ihren Vermutungen zum Inhalt der Abschlussübung vor den Sommerferien allesamt falsch lagen. Es ist nämlich schon fast Tradition, dass die Betreuer der Jugendfeuerwehr Edingen-Neckarhausen zur Mitte und zum Ende des Jahres einen Übungsabend in der Gestalt eines Einsatzes vorbereiten – natürlich als Überraschung. So luden die beiden Jugendleiter Dominik Dommermuth und David Wenz am Montag, 22. Juli 2013 zu einer Übung der besonderen Art ein.
Als die 25 Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr auf dem Gelände der Lipowa, der Edinger Firma für Polsterwaren, in der Heidelberger Straße eintrafen, wurden die Augen vor Staunen groß: Vor Ort fanden sie auf dem Hof des Firmengrundstücks ein Fahrzeug samt Anhänger, aus dem eine unbekannte Flüssigkeit auslief. Gekennzeichnet mit blauen Funktionswesten berieten sich die drei Führungskräfte, die ebenfalls von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr gestellt wurden, über die entsprechenden Maßnahmen und gaben zügig erste Befehle an ihre Kameradinnen und Kameraden weiter.
Schnell kleidete sich ein Trupp von zwei Jugendfeuerwehrleuten mit leichten Schutzanzügen ein, um Informationen über den austretenden Stoff zu beschaffen. Ein weiterer rettete die zwei Fahrzeuginsassen aus dem Gefahrenbereich und versorgte die beiden Personen medizinisch. Zeitgleich bereiteten weitere Jugendliche einen Löschangriff vor, um das beteiligte Fahrzeug gegen ein eventuelles Entzünden zu kühlen. Zusätzlich wurde sogar ein Hydroschild, der eine große Wasserwand erzeugt, in das System von Schläuchen eingebaut – damit können austretende Dämpfe abgefangen werden.
Im Anschluss an die gemeisterte Übung zog Jugendwart Daniel Gärtner ein eindeutiges Resümee: „Ihr habt die Aufgaben exzellent gemeistert und wieder einmal gezeigt, dass ihr als gemeinsame Jugendgruppe schnell und effektiv agieren könnt. Das ist die Zukunft unserer Feuerwehr!“. Nach diesem Lob überreichte er Werner Lieberknecht, dem Firmenbesitzer und Gastgeber der Übung, zum Danke ein kleines Präsent und eröffnete den B-Teil der Übung mit einer großen Ladung Eis, was bei Temperaturen um die 30 Grad große Begeisterung auslöste.