„Der Caritas Warenkorb ist nach den Turbulenzen im vergangenen Jahr, als die Schließung schon verkündet war, wieder in ruhigem Fahrwasser unterwegs, und der Kurs stimmt!“, so das Fazit von Landtagsabgeordneter Dr. Axel Wilke (CDU) nach einem Besuch in der Einrichtung im Rahmen seiner Sommergespräche.
Peter Lehmann, Chef der St. Christophorus Kaufhäuser "Warenkorb" und Marktleiter Gerhard Baus, machten deutlich, dass seitens der Caritas der feste Wille besteht, die Einrichtung auch in 2014 fortzuführen. Aufgrund der Bedingungen der Mittelgeber ist es zwar notwendig, jedes Jahr aufs Neue einen Zuwendungsantrag beim Jobcenter in Ludwigshafen zu stellen, um Mittel zur Beschäftigung auf dem regulären Arbeitsmarkt nur schwer vermittelbare Menschen zu erhalten. Man werde aber die notwendigen Unterlagen in den nächsten Wochen einreichen und sei sehr optimistisch, die Fördermittel dann auch wieder zu erhalten. Beide lobten die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Jobcenter, aber auch der Stadtverwaltung.
Rund laufe es auch wieder beim Betrieb des Second-Hand-Kaufhauses. Nachdem in der Zeit der Schließungsdiskussion die Spenden alter, aber gut erhaltener Hausratsgegenstände, Kleidung und Möbel zunächst eingebrochen seien, könne man nun schon seit einigen Monaten wieder sehr zufrieden sein. „Wir können im positiven Sinne wählerisch sein und auch wirklich nur Spenden annehmen, die zum Wiederverkauf geeignet sind“, erklärt Peter Lehmann. Sorgen bereiteten manche sog. Spender, die unter dem Deckmantel der Hilfsbereitschaft eine einfache Möglichkeit suchten, sich defekter und unbrauchbarer Geräte zu entledigen. Allein die Entsorgung des Schrotts, der vor die Tür abgeladen wird, koste mehrere tausend Euro im Jahr. Wie gut Warenein- und -ausgang organisiert sind, davon konnte sich Wilke bei einem Rundgang überzeugen. Die bis zu 15 Langzeitarbeitslosen, die im Warenkorb tätig sind, sorgen mit weiteren 15 Ehrenamtlichen und 3 Hauptamtlichen für einen reibungslosen Ablauf des Geschäfts, das von Montag bis Freitag ab 10 Uhr seine Pforten öffnet und vor allem sozial Schwachen somit eine Möglichkeit gibt, kostengünstig an gebrauchte, aber qualitativ einwandfreie Kleidung, Hausrats- oder Einrichtungsgegenstände zu kommen.
Lehmann und Baus machten deutlich, dass die sozialpädagogische Betreuung der Langzeitarbeitslosen immer größere Bedeutung erhalte. Persönliches Coaching und viele Gespräche seien notwendig, wenn es gelingen solle, Menschen, die oft schwierigste Voraussetzungen mitbringen, wieder oder überhaupt erstmals ins normale Erwerbsleben zu integrieren. Gerade auch Bildungsdefizite spielten hier oft eine große Rolle. Sich aber auch um diese Menschen zu kümmern, ist, darin waren sich alle Gesprächspartner einig, ein Gebot der Humanität. „Dass ein breites Bündnis im letzten Jahr für den Erhalt des Warenkorbs gekämpft hat, war richtig“, fasste Wilke am Ende des Besuchs seine Eindrücke zusammen, „für Speyer ist der Caritas-Warenkorb eine große Bereicherung und als Sozialeinrichtung unverzichtbar.“