Mehr als 80 neue Erzieherinnen und Erzieher in den städtischen Kitas

Die Stadt Heidelberg hat ihre Personalausstattung in den städtischen Kitas verbessert. Mehr als 80 neue Erzieherinnen und Erzieher wurden seit September 2012 eingestellt, davon 32 im Zuge der neuen Kindertagesstättenverordnung (KiTaVO) des Landes, die den Mindestpersonalschlüssel regelt. Die Einrichtungen sollen durch die verbesserte personelle Ausstattung den höheren qualitativen Anforderungen in der erzieherischen Arbeit Rechnung tragen.

Derzeit arbeiten 277 Fachkräfte in 23 städtischen Kindertageseinrichtungen und betreuen 1.528 Kinder. Stellvertretend für die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begrüßte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner jetzt eine neue Erzieherin in der Handschuhsheimer Kita Furtwänglerstraße.

„In der Kinderbetreuung ist Heidelberg seit Jahren an der Spitze in Westdeutschland“, erklärte OB Würzner. „Wichtig ist uns in Heidelberg aber auch, dass nicht nur die Quote stimmt, sondern auch die Qualität. Das deckt sich auch mit den Vorgaben der Landesregierung, die wir in Heidelberg schnell umgesetzt haben. Im Laufe der letzten Monate haben wir die Personalausstattung in allen städtischen Kitas verbessert.“

Die Qualitätsverbesserung kostet die Stadt knapp 1,4 Millionen Euro pro Haushaltsjahr. Dem gegenüber steht eine erhöhte Landeszuweisung von rund 575.000 Euro, die nur einen Teil der Mehrkosten deckt. Hinzu kommen weitere eine Million Euro Kosten pro Haushaltsjahr für Angebotserweiterungen, die im Kindergartenjahr 2012/2013 umgesetzt wurden, beispielsweise die Inbetriebnahme der Kindertagesstätte Schwetzinger Terrasse sowie zusätzliche Gruppen in den Einrichtungen Römerstraße und Karolingerweg oder die Übergangslösung in der Wieblinger Kreuzstraße.

Dass weitere Investitionen auf die Stadt zukommen werden, erklärte Miriam Feldhaus, Leiterin des Kinder- und Jugendamtes der Stadt Heidelberg: „Die veränderten gesetzlichen Vorgaben gelten für freie Träger von Kindertageseinrichtungen gleichermaßen wie für den städtischen Träger. Der Zuschussbedarf an die freien Träger wird sich vor diesem Hintergrund ebenfalls merklich erhöhen. Die Umsetzung haben wir mit Vertretern der Träger abgestimmt.“

Was den Fachkräftemangel in Kitas anbelangt, der den Kommunen bundesweit Sorge bereitet, ist Heidelberg bislang noch nicht spürbar betroffen. Dennoch, erklärt Miriam Feldhaus, wird es zunehmend auch für die städtischen Kindertagesstätten schwieriger, qualifiziertes Personal zu finden. „Die Stadt Heidelberg ist durch ihre vielfältigen Angebote im Rahmen der Ausbildung und der Personalentwicklung als Arbeitgeberin im erzieherischen Bereich nach wie vor attraktiv. Wir setzen alles daran, dass das auch künftig so bleibt“, erklärte Personalchef Roland Haag.

Mit „QUASI Heidelberg“ wurde 2007 ein beispielhaftes Fortbildungs- und Qualifizierungsprogramm für Erzieherinnen und Erzieher ins Leben gerufen und kontinuierlich weiterentwickelt. Die Qualitätsentwicklung wird auch in der Zukunft trägerübergreifend für alle Heidelberger Kindertageseinrichtungen angeboten. Die Koordination findet im Kinder- und Jugendamt statt. Die Partner bei „QUASI Heidelberg“ sind die Pädagogische Hochschule Heidelberg sowie Päd Quis (Institut Prof. Tietze Berlin).

Hintergrund:

Kinderbetreuung in Heidelberg

In Bereich der Kinderbetreuung ist Heidelberg landesweit an der Spitze: 100 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen können in Heidelberg betreut werden. Für die unter Dreijährigen hatte die Stadt bereits im April 2009 das bundespolitische Ziel für 2013 erreicht, für 35 Prozent aller Kleinkinder passende Betreuungsangebote bereitzustellen. Seitdem geht der Ausbau der Betreuungsplätze kontinuierlich weiter. Bis zum Jahr 2014 soll in Heidelberg im Kleinkindbereich eine Betreuungsquote von über 50 Prozent erreicht sein. Für die Kinderbetreuung stellt die Stadt 2013 insgesamt 29 Millionen Euro zur Verfügung, im Jahr 2014 sogar 36 Millionen. Der Ausbau der Kinderbetreuung ist ein Baustein der Familienoffensive Heidelberg.