Zweites Plenum der Gesundheitskonferenz verabschiedet Handlungsempfehlungen

Über 90 Vertreter von maßgeblichen Institutionen im Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesen, der Arbeitswelt sowie der Städte und Gemeinden trafen sich beim zweiten Plenum der Gesundheitskonferenz.

„Drängende gesundheitliche Probleme aufgreifen und durch bessere Vernetzung konkrete Lösungen vor Ort zu finden, dieses Ziel verfolgen wir mit der Gesundheitskonferenz für den Landkreis Karlsruhe“, begrüßte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel die 90 Vertreter von maßgeblichen Institutionen im Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesen, der Arbeitswelt sowie der Städte und Gemeinden.

Ins Leben gerufen wurde die Gesundheitskonferenz im vergangenen Jahr. Beim zweiten Plenum am 17. Juli im Bürgerzentrum Bruchsal wurden erste Handlungsempfehlungen vorgestellt:

Zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung soll die Zusammenarbeit von Kreis, Städten und Gemeinden, Krankenhäusern, Kassenärztlicher Vereinigung und Krankenkassen intensiviert werden. Erstes Ergebnis dieser Kooperation ist eine Checkliste, mit der die Gemeinden ihre Entwicklungsmöglichkeiten für die hausärztliche Versorgung prüfen und aktiv mitgestalten können, erläuterte Sarah Ritter. Sie berichtete, dass der Landkreis eine Empfehlung bereits aufgegriffen hat und dem zuständigen Landesgremium vorgeschlagen hat, die Planungsbezirke sinnvoller zuzuschneiden und die Gemeinden Dettenheim und Graben-Neudorf dem Planungsbezirk Bruchsal und die Gemeinde Walzbachtal dem Planungsbezirk Bretten zuzuschlagen.

Ein Themenschwerpunkt der beiden Arbeitsgruppen „Gesund aufwachsen“ ist die Gestaltung gesundheitsförderlicher Bedingungen in Kindertageseinrichtungen. Martin Siegl-Ostmann trug vor, dass im Hinblick auf eine gesunde Ernährung z.B. empfohlen wird, die Verpflegung am anerkannten Qualitätsstandard der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) auszurichten und Kooperationen mit örtlichen Sportvereinen zu nutzen, um Kinder zu möglichst viel Bewegung anzuregen. Auch für Schulen wurde ein umfangreicher Katalog erstellt, der als Leitschnur genutzt werden kann, um ergänzend zur Bildungsarbeit gesundheitsfördernde Rahmenbedingungen zu schaffen. Die Empfehlungen reichen von der bewegungsfreundlichen Gestaltung des Schulhofs über die Einrichtung von Rückzugsmöglichkeiten, die Gewährleistung von Hygiene und Sauberkeit, ein gesundes Lebensmittelangebot bis hin zu Förderung der Mobilität per Fahrrad oder zu Fuß. Eine Internetpräsenz soll eine gezielte Recherche über Gesundheits- und Präventionsangebote ermöglichen. An Anstellungs- und Bildungsträger wird zudem appelliert, pädagogisch Tätige entsprechend fort- und weiterzubilden.

Die Arbeitsgruppe „Gesund älter werden“ empfahl ebenfalls den Fokus zunächst auf mehr Bewegung zu legen, und ältere Menschen an der Entwicklung von Angeboten und Möglichkeiten körperlicher Aktivitäten konsequent zu beteiligen. Arbeitsgruppenvorsitzende Dr. Petra Lücke regte Ortsbegehungen an, um bestehende Angebote zu überprüfen sowie Zukunftswerkstätten einzurichten, in denen kommunale Verbesserungen geplant bzw. angeschoben werden können.
Mit der Förderung und dem Erhalt der Gesundheit am Arbeitsplatz in Klein- und Kleinstbetrieben befasste sich die Arbeitsgruppe „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ unter der Leitung von Elke Krämer: Durch die Vernetzung der maßgeblichen Akteure soll Betrieben die Notwendigkeit und der Nutzen gesundheitsförderlicher Maßnahmen näher gebracht werden. Bei der praktischen Umsetzung sollen die Betriebe beraten und unterstützt werden. Mittelfristig würden davon auch die Kommunen selbst als Betriebsstandorte profitieren.

Die Arbeitsgruppen werden die Umsetzung der Handlungsempfehlungen und der angeregten Maßnahmen begleiten. Bei Bedarf werden weitere Themen aufgegriffen.