„Wie organisieren sich europäische Räume“ war eine zentrale Fragestellung des 7. Mannheim Abends mit dem Thema „Alpen – Donau – Rhein: Städte und Regionen als Motoren europäischer Entwicklungsachsen im Haus der Geschichte in Stuttgart.
„Der Rhein ist die Zentralachse, um die sich Europa – auch wirtschaftlich – dreht“, sagte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz bei der Eröffnung. Die Achse Genua-Rotterdam habe nicht nur aus Verkehrssicht erhebliche Bedeutung.
Die Entwicklung der Achse als Verkehrs- und Wirtschaftskorridor wird im Rahmen des Projekts CODE 24 von insgesamt 17 Städten und Regionen gemeinsam verfolgt. „In Baden-Württemberg verschränken sich mit Rhein und Donau zwei wesentliche Entwicklungsachsen“; betone Peter Friedrich, Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten sowie Sonderbeauftragter des Landes Baden-Württemberg für die Donaustrategie. Entlang des Rheins, vor allem am Oberrhein, bestünden zahlreiche bi- und trinationale Kooperationen.
Die EU hat derzeit zwei offizielle Makrostrategien: den Ostsee- und den Donauraum. Dr. Wolfgang Streitenberger, Senior Advisor der Europäischen Kommission, Generaldirektion Regionalpolitik und Stadtentwicklung, nannte drei Hauptmotive für die Entwicklung eines Makroraumes: die Koordinierung bestehender transnationaler Zusammenarbeit, die Möglichkeit der Integration von Nicht-EU-Staaten, und die Erfassung großer, wirtschaftlich oder kulturell zusammenhängender Gebiete. Aber: „Wir stehen aber weiteren Initiativen, solange sie „bottom-up“, also von den Kommunen oder Regionen selbst vorangetrieben werden, aufgeschlossen gegenüber“, sagte Streitenberger.
Für Mannheim und die Metropolregion ist das eine großartige Botschaft. „Zwar wurde das Projekt CODE 24 aus der Idee der Entwicklung eines Verkehrskorridors geboren, doch unsere Initiative geht weit darüber hinaus“, erklärte Ralph Schlusche vom Verband Region Rhein-Neckar.
„Städte sind oft Träger von Kooperationsprojekten“, berichtete Friedrich von seinen Erfahrungen mit der Donauraumstrategie. Auch sei der internationale Weg über Brüssel oft leichter, als der Weg über die eigene Hauptstadt.
Mannheim und die Region wollen die Entwicklung von CODE 24 als Wirtschafts-, Infrastruktur- und Verkehrsachse weiter vorantreiben. Zunächst wird das Projekt als Europäischer Verbund für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) weiter vorangetrieben. Für Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz ist klar: „das deutliche Signal, dass man bei der Europäischen Region neuen Makroregionen aufgeschlossen gegenüber steht, hatten wir bisher noch nicht. Das ermutigt uns, das Projekt CODE 24 weiter zu denken und voranzutreiben.“
Informationen zum Mannheimer Kontaktbüro zur Landesregierung
Seit September 2008 betreibt die Stadt Mannheim ein Kontaktbüro in Stuttgart. Das Büro als zentrale Anlaufstelle zur Landesregierung ist einmalig in Deutschland. Es werden die Themen auf Landesebene verfolgt; die für Mannheim wichtigen Entwicklungen werden so frühzeitig wahrgenommen; gleichzeitig werden Themen und Aufgaben in Stuttgart vertreten, die für Mannheim von besonderer Bedeutung sind.
Mit dem Mannheim Abend – Zukunftsdialog Rhein-Neckar werden wichtige Entwicklungen aus Mannheim und der Region Rhein-Neckar in Stuttgart vorgestellt. Bei diesem Dialogangebot können neue Netzwerke zwischen Vertretern aus Wirtschaft und Gesellschaft geknüpft sowie bestehende Kontakte vertieft werden. Mit Themen aus Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und Bildung wird die Vielfalt und Dynamik des Rhein-Neckar-Raums abgebildet.