Besonders für Familien mit Kindern lohnt es sich derzeit, darüber nachzudenken, wie historisch niedrige Hypothekenzinsen die Wohnkosten senken können. Die Bedingungen für die Finanzierung eines Eigenheims sind momentan so günstig wie noch nie.
Dadurch kann es für viele Familien interessant sein, Wohneigentum zu erwerben, statt in einer vergleichbaren Mietwohnung zu leben. In vielen Fällen würden sich für die künftigen Wohnungs- oder Hauseigentümer die monatlichen Wohnkosten deutlich verringern.
Ohne einschlägige Erfahrungen lässt sich nur schwer einschätzen, wie hoch das Einkommen mindestens sein muss, um eine Immobilie finanzieren zu können. Die Wohnraumförderung der Stadt Heidelberg im Technischen Bürgeramt bietet interessierten Familien in den nächsten Wochen gezielt eine kostenlose Beratung an. Ziel ist es, festzustellen, was sich eine Familie auf Grund ihres Haushaltseinkommens und des verfügbaren Eigenkapitals leisten kann. Natürlich werden hierbei auch die möglichen Förderprogramme der Stadt und des Landes in die Finanzierung eingeplant. Manche Familie wird überrascht sein, welche interessanten Möglichkeiten sich hier bieten.
Ganz ohne Eigenkapital geht es nicht
Grundsätzlich gilt jedoch, dass ohne ein Mindestmaß an echtem Eigenkapital keine Förderung möglich ist. Diese Hürde liegt bei ca. 8,5 Prozent der Gesamtinvestitionskosten. Der Begriff echtes Eigenkapital bedeutet zum Beispiel Guthaben auf einem Festgeldkonto, dieser Betrag darf nicht fremdfinanziert sein.
Im Ergebnis können Interessierte erfahren, bis zu welcher Investitionssumme sie sich eine Immobilie leisten könnten. Wie viel darf zum Beispiel die Eigentumswohnung kosten zuzüglich der anfallenden Beschaffungskosten, damit die monatlichen Belastungen für Zins, Tilgung und geschätzte Nebenkosten so ausfallen, dass die Förderbank eine Finanzierung bewilligen kann und die Belastung noch tragbar ist. Zinsverbilligungen bis auf 0,5 Prozent pro Jahr und Eigenkapitalzuschüsse machen dies möglich. Lange Zinsbindungen geben ein hohes Maß an Planungssicherheit.
Ein Beispiel: eine vierköpfige Familie möchte ein neues Reihenhaus mit 120 Quadratmeter Wohnfläche in Kirchheim im Neubaugebiet Im Bieth für insgesamt 380.000 Euro kaufen. Der Vater verdient im Jahr brutto 35.000 Euro, die Mutter halbtags 12.000 Euro. Auf der Bank haben Sie rund 35.000 Euro. Die Familie möchte einige Arbeiten am neuen Haus, z. B. Maler- und Tapezierarbeiten selbst übernehmen, um so Geld einzusparen. Das macht etwa 10.000 Euro ersparte Lohnkosten. Die Eltern sponsern das Projekt noch mit 12.000 Euro. Insgesamt kommt die Familie so auf rund 15 Prozent Eigenleistung.
Rund 820 Euro monatliche Belastung
Mit der Zinsverbilligung des Landes und einem zusätzlich aus städtischen Mitteln verbilligten Darlehen liegt die Zinsbelastung der Familie für die nächsten zehn Jahre bei monatlich 362,50 Euro. Dies entspricht einer vergleichbaren Kaltmiete von ca. drei Euro pro Quadratmeter monatlich. Die monatliche Tilgung des Kredits (anfänglich zwei Prozent) in Höhe von 455,50 Euro erhöht die Wohnkosten noch um ca. 3,80 Euro. Für 6,80 Euro pro Quadratmeter kann man also bei den aktuellen Zinsen und Förderbedingungen Eigentümer eines neuen Reihenhauses werden. Auch bei etwas geringerem Eigenkapital, dafür aber etwas höherem Familieneinkommen, kann eine Förderung möglich sein, indem die Zinsverbilligung teilweise in Eigenkapital umgewandelt wird.
Ansprechpartner
Norbert Großkinsky und Doris Götz von der Förderstelle im Amt für Baurecht und Denkmalschutz – Technisches Bürgeramt – sind für die Vereinbarung von persönlichen Beratungsgesprächen unter den Telefonnummern 06221 58-25120 und 58-25720 oder per E-Mail an norbert.grosskinsky@heidelberg.de zu erreichen.