Auf dem Silent Floor des Techno- und House-Festivals werden Besucher zu interaktiven Lichtkünstlern, steuern mit ihren Bewegungen Beleuchtung und Lichteffekte selbst und verleihen dem Soundmix der DJ’s ihren persönlichen visuellen Ausdruck.
Eine Kinect-Tiefenkamera erkennt die Bewegungen der Tanzenden und setzt sie in Befehle für die horizontale und vertikale Ausrichtung der Scheinwerfer und das projizierte Farbspektrum um. Dazu positioniert sich der Licht-Jockey mitten auf der Bühne zwischen zwei sich duellierenden DJ’s, so dass seine Bewegungen von der Kinect erfasst werden können. Optische Marker oder zusätzliche Lichtquellen sind dafür nicht notwendig.
Entwickelt wurde die Technologie am Lehrstuhl von Prof. Dr. Andreas Butz für Mensch-Maschine-Interaktion, Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), und am Lehrstuhl für Medieninformatik der Universität des Saarlandes, Prof. Dr. Antonio Krüger, zusammen mit seiner Arbeitsgruppe am DFKI.
Die Teams der LMU und des DFK I haben bereits 2010 für das größte europäische Festival digitaler Kunst, die Ars Electronica in Linz, eine Technologie für die Interaktion mehrerer Smartphones mit öffentlichen Displays entwickelt. Bei der Installation für das Electro Magnetic Festival kann der Nutzer jetzt erstmals mediale Technik mit seinen Körperbewegungen und ohne Instrumentierung intuitiv steuern.
„Beide Projekte sind typische Anwendungen aus der Medieninformatik“, so Prof. Krüger. „Der Studiengang verbindet Inhalte aus dem klassischen Informatikstudium mit den künstlerischen Aspekten der Mediengestaltung und Erkenntnissen aus der Wahrnehmungspsychologie. Die enge Verzahnung des Fachbereichs mit dem DFKI bietet die Möglichkeit, theoretisches Wissen in anwendungsnahe Lösungen umzusetzen“.