„Licht und Schatten“ – wo ließe sich dieses Thema besser darstellen, als in einem Garten, baumbestanden und doch sonnendurchflutet? Der geschützte, intime Ort eines Hausgartens eignet sich zudem besonders gut, wenn es um das Rezitieren von Gedichten geht.
Also lädt der „Leseschwarm – eine unstete Lyriklesung für Kulturschwärmer“ diesen Mittwoch, am 3. Juli 2013 um 19 Uhr, dazu ein, in den Garten der Familie Dewald in die Rheinstraße 6 zu kommen. Vorbereitet hat man gut dreißig Gedichte, die sich um die Phänomene Licht und Schatten drehen.
Zwischen Hecken, Wiesenflächen und dem Wasserspiegel eines Teiches und durch die stattliche, große Scheune gegen Norden abgeschirmt, ist jedermann willkommen. Wieder wird das bewährte Leseschwarm-Team zwei Mal eine halbe Stunde Gedichte zitieren, die das Thema des Abends von allen Seiten betrachten. Joseph Eichendorff und Franz Grillparzer sind ebenso vertreten wie Hilde Domin oder Dietrich Bonhoeffer, Georg Trakl oder Erika Pluhar. Dazwischen gibt es wie stets eine kleine Pause, in der man sich stärken und erfrischen kann.
Die Lyriklesereihe wechselt bei jedem Mal den Vortragsort und sucht sowohl öffentliche Plätze wie private Quartiere oder auch eher unbeachtete Ecken der Stadt auf. Immer wird das Thema mit dem Ort sinnfällig verschränkt. „Wir wollen Verschiedenes erreichen“, so KULTouramts-Leiterin Gabi Dewald. „Die Leute sollen durch schöne und/oder ungewohnte Orte überrascht, neugierig und offen gemacht werden für alles, was an dem Abend passiert: Für die Gedichte natürlich, aber auch für die eigene Wahrnehmung und die Sinneseindrücke, wenn sie still an ungewohntem Ort zusammen sitzen, lauschen, schauen, ein bisschen was essen und trinken. Es geht darum, die eigene, scheinbar bekannte Stadt und Umgebung neu zu erleben. Aber genauso, sich zu öffnen für eine Kunstform, die ansonsten nicht gerade zu unserem Alltag gehört: die Poesie.“ Dass die Bevölkerung nicht nur rege am Leseschwarm teilnimmt, sondern auch eigene Gärten dafür zur Verfügung stellt, freut das rührige Lyrik-Team natürlich besonders. „Herzliche danken wir der Familie Dewald schon im Vorhinein für ihre Großzügigkeit“, heißt es deshalb aus dem KULTour-Amt.