Delegation des Kreises mit Landrat Dr. Achim Brötel an der Sbesichtigte das Kinderzentrum der Johannes-Diakonie MosbaMosbach. „Auch für den Landkreis ist diese Einrichtung ein
Glücksfall.“ So lautete das Fazit von Landrat Dr. Achim Brötel nach seinem Besuch im Kinderzentrum der Johannes-Diakonie Mosbach.
Ein lang geplanter Besuch, wie er verdeutlichte. Gemeinsam mit Renate Körber, Fachbereichsleiterin Jugend und Soziales, Kreiskämmerer Michael Schork und Melanie Bauer von der Sozialplanung im Landkreis bekam er zuvor vor Ort einen Überblick über die Angebote der Einrichtung, die ein Sozialpädiatrisches Zentrum, ein Gang- und Handzentrum, eine interdisziplinäre Frühförderstelle und eine Sonderpädagogische Beratungsstelle unter einem Dach vereint.
So erläuterte Leiter Dr. Daniel Vater zunächst die umfangreichen Angebote zur Diagnostik und Therapie von Kindern und Jugendlichen mit Störungen der Entwicklung und neurologischen Erkrankungen im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) in der Heidelberger Straße in Neckarelz – einem „Kleinod der Johannes-Diakonie“, wie Vorstandsvorsitzender Dr. Hanns-Lothar Förschler formulierte.
Das Zentrum fungiere als „erste Anlaufstelle“ für Familien, wenn die Entwicklung von Kindern auffällig verläuft oder sie von Behinderung bedroht oder behindert sind. Die Mitarbeiter kooperierten dabei sehr eng mit Kinder- und Hausärzten, Kinderkliniken, Kindergärten, Schulkindergärten, Schulen, Beratungsstellen, niedergelassenen Therapeuten und Behörden. „Wir sind das einzige Sozialpädiatrische Zentrum im Land, das nicht krankenhausgebunden ist“, erläuterte Vater. Diagnostiziert werden könnten hier unter anderem Entwicklungsstörungen im motorischen, sprachlichen, intellektuellen, sozialen und psychischen Bereich, Epilepsien, Bewegungsstörungen, angeborene und erworbene Muskelerkrankungen, genetische Erkrankungen, das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Legasthenie oder autistische Spektrumsstörungen. Wichtig sei eine ganzheitliche Sicht- und Arbeitsweise, so Vater weiter, die zu einer umfassenden
Einbeziehung und Würdigung des Kindes, seiner Familie und seines sozialen Umfeldes führe. „Auch die Tatsache, dass wir uns unter einem Dach mit einem interdisziplinären Frühförderzentrum befinden, macht unsere Einrichtung zu etwas Besonderem.“
Finanziert werde das SPZ in erster Linie durch die Gewährung einer Quartalspauschale der Gesetzlichen Krankenversicherung für interdisziplinäre Leistungen. Um das Angebot aufrecht erhalten zu können, entschloss sich der Neckar-Odenwald-Kreis Anfang 2005, einen freiwilligen Zuschuss zu leisten. Andere Landkreise hatten sich in der Folge angeschlossen, erläuterte der Daniel Vater.
Bei einem Rundgang durch das Haus erhielt die Kreis-Delegation Einblicke in verschiedene Situationen der Ergo- oder Logopädie. Angeboten werden darüber hinaus auch eine heilpädagogische Förderung, Physiotherapie, medizinische Behandlung oder Elterntrainings. Ebenfalls ist das Therapeutische Reiten Teil der möglichen Leistungen.
Neben dem Sozialpädiatrische Zentrum besichtigten Dr. Achim Brötel und seine Kollegen auch das seit 2011 bestehende Gang- und Handzentrums auf dem Gelände der Johannes-Diakonie Mosbach. Hier erhalten schwerpunktmäßig Kinder und Jugendliche mit Bewegungseinschränkungen unterschiedlichster Ursache eine intensivierte Physio- und Ergotherapie unter medizinischer Betreuung.
Ergänzt werden die Therapieverfahren durch pädagogische Angebote und therapeutische Pflege. Beeindruckt verfolgten der Landrat und seine Kollegen dabei auch die Therapie mit Hilfe eines „Lokomats“, einem selten zur Verfügung stehenden „Laufroboter“, bei der Patienten auf einem Laufband die natürliche aktive Bewegung des Gehens trainieren können.
„Nicht alle Kinder starten mit den gleichen Voraussetzungen ins Leben“, so Brötel zum Abschluss seines Besuchs. „Aus unserer Sicht ist es daher ein Glücksfall, dass wir Familien aus dem Landkreis mit kurzen Wegen ein solches Angebot zur Verfügung stellen können“, stellte er die Bedeutung des Kinderzentrums heraus.
Bilder (von Michael Walter): Logo1: Mittendrin im Geschehen im Sozialpädiatrischen Zentrum: Landrat Dr. Achim Brötel und Dr. Daniel Vater (li,), Leiter des Kinderzentrums. KIZ1: Dr. Daniel Vater, Melanie Bauer, Renate Körber, Verwaltungsleiter Alexander Straus, Dr. Achim Brötel, Dr. Hanns-Lothar Förschler, Michael Schork (v.l.).