Annelie und Karl zogen die Blicke aller auf sich, die am Sonntag durch Neustadt fuhren. Das Puppen-Paar ist etwa fünf Meter hoch und war auf den Neustadter Hetzelplatz gekommen, um auf die Initiative Respekt! aufmerksam zu machen.
Diese Initiative setzt sich gegen Fremdenhass und für Toleranz ein. Zur Präsentation dieser Idee und zum Dialog mit den Neustadterinnen und Neustadtern fand am vergangenen Sonntag ein Aktionstag im Rahmen des Bürgerdialogs der SPD-Bundestagskandidatin Heike Mrosek-Handwerk statt. Diese Verbindung begründete Mrosek-Handwerk in der Podiumsdiskussion: „Respekt ist der Kerngedanke, die Hauptmotivation für die Gründung der SPD vor 150 Jahren.“ Sie berichtete aus ihrer Erfahrung als Anwältin über die Bedeutung von gegenseitigem Respekt in Familie und Gesellschaft. Sie betonte die Bedeutung der Toleranz gegenüber Menschen mit anderer Herkunft und anderem gesellschaftlichen Hintergrund für eine lebenswerte Gesellschaft.
"Und da gibt es noch so viel zu tun, um unserer Gesellschaft den Begriff Respekt und was damit verbunden ist, näher zu bringen“ betonte Lothar Rudolf, Gründer der Initiative Respekt!. Er stellte die Initiative vor, die ursprünglich aus dem Fußballsport kommt und von Fußballern und der IG-Metall getragen wird. Die Vertreter der IG Metall, Michael Jung vom IG Metall Vorstand und Harald Lange von der IG Metall Neustadt, hoben die Bedeutung der Jugend hervor: "Gerade die Jugend kennt sich sehr gut mit dem Thema aus, daran muss man anknüpfen. Man muss die Jugendlichen dazu animieren, sich mit dem Thema auseinander zu setzen und ein Bewusstsein für die Bedeutung schaffen." Als erstes Zeichen waren die Anwesenden eingeladen, auf einem großen Transparent ihre Meinungen zum Thema „Was heißt für mich Respekt?“ fest zu halten. „Toleranz“, „Wertschätzung“, „Vielfalt“ waren Begriffe, die den Neustadterinnen und Neustadtern hierbei wichtig sind. Für Olivier Farge liegt die Bedeutung des Wortes Respekt in der Tat, man dürfe Respekt nicht nur fordern und beschreiben, sondern in erster Linie danach handeln, so Farge, Vorsitzender des Migrationsbeirats des Kreises Bad Dürkheim. „Den Worten also Taten folgen lassen, erst dann kann man etwas verändern“, sagte er und dankte der Neustadter Initiative, welche auf dem Hetzelplatz ein so deutliches Zeichen setzte.
Für die Sichtbarkeit des Zeichens für Respekt in Neustadt sorgten neben den zwei aufblasbaren Riesen Annelie und Karl die Dialogbox der SPD, welche für das gesamte Wochenende Mittelpunkt verschiedener Veranstaltungen zum Bürgerdialog und kommunalpolitischen Themen war. Nach einem Dämmerschoppen am vergangenen Freitag stand der Samstag im Zeichen der Familie und der Diskussion zur Schulentwicklung in Neustadt. Abends fand die Juso-Party unter dem Motto „Für die Jugend in Neustadt“ statt. Zum Abschluss des Wochenendes bekräftigten die Teilnehmer der Respekt!-Diskussionsrunde, man wolle auch weiter in Neustadt Zeichen für mehr Respekt und Toleranz setzen.