Erst das Hochwasser, das Schlamm und Schmutz in den Baggersee spülte, dann die große Hitze: der Weinheimer Waidsee hat es – wie andere Gewässer – in diesem Jahr nicht leicht.
„Aber die Wasserqualität ist gleichbleibend gut, sie hat sich sogar gegenüber den Vorjahren noch ein bisschen verbessert“, bescheinigte jetzt der Biologe Dr. André Stelling bei einem Vor-Ort-Besuch. Stelling begleitet mit seinem Unternehmen die Weinheimer „Pelikane“, die jetzt im elften Jahr wie Phosphat-Staubsauger das Badewasser sauber halten.
Als hätte man die Wetterkapriolen im Frühjahr 2013 voraussehen können, hat Stelling in Absprache mit dem Weinheimer Umweltberater Roland Robra und mit Hilfe der DLRG-Ortsgruppe im Herbst einen kompletten Austausch des Filtergranulats vornehmen lassen. Außerdem haben die DLRG-Taucher mit Hilfe des Angelvereins die „Pelikane“ im See neu justiert und an die aktuell tiefsten Stellen verschoben;
dort können sie am meisten bewirken. Jetzt sind die „Phosphatkiller“ optimal aufgestellt.
Die Arbeiten im Herbst – vier volle Tage bei nasskaltem Wetter – waren übrigens ein knallharter Job, wie sich Maximilian Kabbe, Leiter Einsatz der DLRG-Ortsgruppe Weinheim, erinnert. In Säcken wurden jeweils 4,5 Tonnen Filtergranulat entnommen und weggeschleppt. Das neue Material wog nochmal genauso viel. Die Taucher mussten zum Stellungswechsel die Anker entfernen und tief unter Wasser schwer arbeiten. „Es war eine tolle Gemeinschaftsleistung der Akteure am Runden Tisch Waidsee“, bescheinigt Roland Robra, „wie eigentlich immer am Waidsee“. Biologe Stelling ergänzt: „Jetzt kann die Badesaison so richtig auf Touren kommen, der See ist gewappnet.“
Seit 2002 erhält die Stadt mit Hilfe der Phosphat-Eliminations-Kompakt-Anlagen (die Anfangsbuchstaben ergeben das Wort „Peilikan“) die Top-Wasserqualität im Waidsee. Die Weinheimer „Pelikane“ sind nimmersatte Wesen. Rund 330 Kilo Phosphate haben sie in den letzten zehn Jahren aus dem Weinheimer Waidsee gefiltert. Das ist sogar mehr als damals geplant. Damals ging man noch von 25 Kilo im Jahr aus – aber man sollte die „Pelikane“ nicht unterschätzen.