Unter dem Motto „Vielfalt erleben – Gegenwart gestalten“ fand gestern der Diversity-Tag der Hochschule Ludwigshafen am Rhein statt. Im Rahmen der bundesweiten Aktion „Erster deutscher Diversity-Tag“ des Vereins Charta der Vielfalt e.V. verwandelte sich gestern der Konferenzraum 2 im A-Gebäude der Hochschule ab 16.00 Uhr zu einem Diskussionsforum rund um das Thema „Diversity“.
Musikalisch umrahmt von „Kristina Neureuther und Band“ stand nach einer thematischen Einführung durch Carolina Butto Zarzar, Diversity-Managerin der Hochschule, das Grußwort von Hannele Jalonen auf dem Programm. Die Integrationsbeauftragte der Stadt Ludwigshafen am Rhein warb darum, gerade in einer Stadt wie Ludwigshafen, die 150 Nationalitäten beheimatet, kulturelle Vielfalt als Chance und Bereicherung zu begreifen und unterbewusste Zuschreibungen kritisch zu hinterfragen.
Im Anschluss folgten zwei spannende Vorträge: Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani von der Fachhochschule Münster sprach in seinem Vortrag „Bildung durch Krise – Krise durch Bildung“ von den Schwierigkeiten, mit denen Bildungsaufsteiger aus benachteiligten Milieus zu kämpfen haben. Zugleich zeigt der Politikwissenschaftler aber auch, dass persönliche Krisen oft die Initialzündung für den Bildungsaufstieg sein können.
Anschließend referierte Prof. Dr. Hans-Ulrich Dallmann, Vizepräsident der Hochschule, über Barrieren im tatsächlichen und übertragenen Sinn beim Hochschulzugang. Dallmann sprang damit für den eigentlich vorgesehenen Soziologen Prof. Dr. Lars Schmitt ein, der krankheitsbedingt kurzfristig ausgefallen war. Beide Referenten, El Mafaalani und Dallmann, beschäftigen sich seit mehreren Jahren mit dem Themenfeld „Diversity“ an der Schnittstelle von Bildungsforschung, Migrationsforschung und Sozialpolitik.
Im Anschluss an die Vorträge gab es nach einer kleinen Stärkung beim World-Café für alle Beteiligten die Gelegenheit, sich in moderierten Arbeitsgruppen selbst einzubringen und die Ergebnisse in der Abschlussdiskussion zu präsentieren: Quintessenz der Veranstaltung war die Notwendigkeit, sich angesichts der demographischen Entwicklungen dem Thema Diversity, Vielfalt, zu stellen. Hochschulvizepräsident brachte mit der Formel „Vielfalt ist eine Realität – man kann sie hinnehmen oder versuchen, diese zu gestalten“ die Motivation der Hochschule auf den Punkt. Ziel sei es, die Chancengleichheit an der Hochschule zu erhöhen – ob es sich nun um Fragen der Herkunft, von Gender oder Handicap handele.
Den integrativen Ansatz der Hochschule betonte auch Carolina Butto Zarzar, Diversity- Managerin der Hochschule Ludwigshafen am Rhein und Organisatorin des Diversity-Tages: „Nur wenn alle wichtigen Akteure in den gesamten Prozess mit einbezogen werden, können wir von Dialog und Nachhaltigkeit sprechen. Das Thema ‚Vielfalt‘ betrifft die Hochschule als Ganzes und deshalb brauchen wir die Potentiale aller Beteiligten als gegenseitige Bereicherung.“ „Die Diversity-Veranstaltungen in diesem und im letzten Jahr sind Schritte auf dem Weg zu einem noch besseren Miteinander. Motivation, Neugier und konstruktive Zusammenarbeit sollen diesen Prozess nachhaltig begleiten“, summiert Carolina Butto Zarzar ihr Diversity-Konzept.
Unter den Gästen befanden sich neben Angehörigen der Hochschule auch Vertreter der Stadt Ludwigshafen, des Türkisch-Deutschen Unternehmerverbandes (TDU) Pfalz, des KIT, der BASF, der Bürgerstiftung Ludwigshafen sowie der benachbarten berufsbildenden Schulen.