Angesichts der angespannten Hochwasserlage haben Stadt, Feuerwehr, THW und Polizei bei der heutigen Lagebesprechung in der Feuerwache den weiteren Einsatzplan abgestimmt. Gegenwärtig steigt der Pegelstand stündlich.
Für Speyer wird Morgen, (Montag 3. Juni 2913), zwischen 10 und 14 Uhr ein Höchststand von 8,10 erwartet. Somit wird die kritische Hochwassermarke der Domstadt von 8,50 wie zuletzt am 15.5.1999 (Pegelstand 8,55m) nicht erreicht. Bedrohlich werde es für die Altstadt ab 8,90 m und für die Deiche ab 9,18 m erläutern die Experten und erklären, warum die Spundwände noch nicht eingezogen wurden.
Hingegen die Pumpwerke Nord und Süd haben sich zuverlässig bei einem Pegelstand von 5 m automatisch eingeschaltet und das Schöpfwerk Hilgardgraben arbeitet seit der Rhein die Marke von 6,50 m in Speyer erreichte. Speyers Investitionen in den Hochwasserschutz zahlen sich auch beim Schöpfwerk Speyerbach aus, das bei einem Pegelstand von über 8,10 m manuell eingeschaltet wird. Dies könnte morgen der Fall sein. Der heutige Probebetrieb um 11.30 Uhr bei einem Pegelstand von 7,29 m verlief vor den Augen zahlreiche Spaziergänger störungsfrei. Sechs Pumpen beförderten 15 Kubikmeter Wasser die Sekunde aus dem Speyerbach zurück in den Rhein. „Das Pumpwerk Speyerbach hat die Aufgabe, die Flutung der Altstadt zu verhindern, nicht aber die Funktion, die Keller entlang des Speyerbachs trocken zu halten“, betonte Beigeordneter Frank Scheid. In diesem Zusammenhang wies Wehrleiter Michael Hopp darauf hin, dass bei hohem Wasserstand keine Keller ausgepumpt werden können.
Am Rheinufer ist der untere Promenadenweg seit gestern unter Wasser, was zur Folge hat, dass die Strandbar ihren Gastronomiebetrieb trotz Sonnenstrahlen nicht betreiben kann, während die Biergärten im Alten und neuen Hammer vom Hochwasser noch nicht beeinträchtigt sind.
Bereits gestern Nachmittag errichtete der städtische Baubetriebshof Straßensperren an der Rheinfähre bei einem Pegelstand von 6,40 m und im Hafenbecken (Höhe Sea Life) bei 6,70 m. Darüber hinaus wurden die Zufahrten zu den Deichverteidigungswegen, den sogenannten Bermenweg, gesperrt. In diesem Zusammenhang appellieren die Katastrophenschützer an die motorisierten Hochwassertouristen, die Straßensperrungen zu beachten und nicht – wie bereits geschehen- die Deiche zu befahren und damit zu beschädigen. Die gegenwärtige Hochwassersituation erfordere auf Speyerer Gemarkung zwar keine Deichwacht, doch zusätzliche Einsätze von Baubetriebshof und Polizei entlang des Rheindeichs aufgrund uneinsichtiger.
Ebenfalls gestern informierten die Einsatzkräfte über Lautsprecheransagen die Camper im Reffenthalgebiet, ihre Wohnwägen aus den Hochwassergefährdeten Campingplätzen zu entfernen.