AWO Ludwigshafen: „Ein offenes Ohr für die Armen und Schwachen in der Gesellschaft“

Die Arbeiterwohlfahrt Stadtkreisverband Ludwigshafen e.V. (AWO) hat stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Armen und Schwachen in unserer Gesellschaft, so der AWO Stadtkreisvorsitzende Holger Scharff bei der Jahreshauptversammlung des Ludwigshafener Stadtkreisverbandes.

„Wir müssen die Probleme der Menschen öffentlich machen, die keine eigene Lobby haben. Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander und auf der Strecke bleiben die Leiharbeiter, die Menschen mit Minijobs und die Arbeitnehmer/innen, welche zu einem geringen Stundenlohn ganztags arbeiten, davon nicht leben können und daher mit Hartz IV aufstocken müssen“, so Holger Scharff weiter.

Zu Beginn der Jahreshauptversammlung sprach die SPD Fraktionsvorsitzende Heike Scharfenberger ein Grußwort für die SPD Stadtratsfraktion Ludwigshafen. Scharfenberger informierte über die aktuellen kommunalpolitischen Fragen und den engen finanziellen Rahmen, in dem man sich bewegen muss, um das soziale Leben in der Stadt zu erhalten. Heike Scharfenberger dankte der AWO für ihren sozialen Einsatz für die Menschen in der Stadt und im Bereich der Migrationsberatung. Scharfenberger machte deutlich, dass sie die soziale Arbeit der Arbeiterwohlfahrt Stadtkreisverband unterstützt.

In seinem Jahresbericht informierte der Stadtkreisvorsitzende Holger Scharff ausführlich über die Arbeit im Stadtkreisverband. Scharff würdigte die Arbeit der AWO Ortsvereine Gartenstadt, Maudach und Ruchheim. Innerhalb der AWO Ludwigshafen ist jeder Bereich der sozialen Arbeit durch einen Ortsverein abgedeckt.

„Die Beraterinnen und Berater in der Geschäftsstelle leisten eine ganz engagierte Arbeit für die Migrantinnen und Migranten. Oft finden Beratungen bis spät in die Abendstunden statt, um den Menschen bei ihren täglichen Fragen und Problemen zu helfen. Die Beratung der Migrantinnen und Migranten beginnt bei ihrem eintreffen in der Stadt. So begleiten wir die Menschen zur Ausländerbehörde, helfen beim Ausfüllen der unübersichtlichen Formulare, helfen bei ihrem Gang zum Jobcenter und vieles mehr. In unserem bürokratischen Dschungel wären viele ausländische Bürgerinnen und Bürger ohne unsere Hilfe verloren.“

Die AWO Ludwigshafen beteiligte sich mit Caritas und Diakonie am Modellprojekt „Integration verbindlicher machen“.

Das Modellprojekt verfolgt drei Ansätze:

– in den Vereinbarungen werden konkrete Ziele, Maßnahmen und ein Zeitplan festgelegt,

– die Kommunikation und Zusammenarbeit von Behörden und Verbänden soll verbessert werden,

– die Arbeit der Modellstandorte wird wissenschaftlich begleitet und ausgewertet.

Der Modellversuch hatte viel Arbeitszeit gekostet, sicherlich brachte er nun aber auch viele gute Erkenntnisse für eine weitere verstärkte Netzwerkarbeit.

„Die AWO Ludwigshafen engagiert sich im Zusammenschluss der LIGA Verbände innerhalb der Stadt Ludwigshafen. Innerhalb der LIGA versuchen wir die sozialpolitischen Fragen von Ludwigshafen aufzugreifen um diese den politisch Verantwortlichen näher zu bringen. Die Verbände der AWO haben sich in einem Arbeitskreis „AWO Metropolregion Rhein Neckar“ zusammen geschlossen. Auch hier versuchen wir gemeinsam die wichtigen sozialen Fragen in der Politik einzubringen.“

Einen Schwerpunkt in der täglichen Arbeit vor Ort sind die vielen offenen sozialen Fragen der Menschen. So fehlen auch in Ludwigshafen genügend Wohnungen für Menschen, die sich nur kleine Mieten und Nebenkosten leisten können. Es fehlen genügend Wohnungen für behinderte Menschen. Wir müssen dafür sorgen, dass auch behinderte Menschen lange Zeit in ihren Wohnungen bleiben können, dies spart auf Dauer gesehen Geld für Heimplätze.

„Im Zusammenhang mit der Diskussion um die Asylunterkünfte in Ludwigshafen müssen wir uns dafür einsetzen, dass es für solche Unterkünfte gesetzlich vorgeschriebene Mindeststandards gibt in Ausstattung, Größe, Lage und vor allen Dingen auch in Betreuungsfragen. Hier ist der Bundesgesetzgeber gefordert für die Länder und Kommunen soziale Rahmenbedingungen zu schaffen und diese auch zu finanzieren.“

Scharff: „Themen wie die Gesundheitsreform und deren Auswirkungen, das ÖPNV Sozialticket, eine Verbesserung des Bildungs- und Teilhabepakets, Kinderarmut, Altersarmut und vieles mehr wird uns leider auch in Zukunft massiv beschäftigen.“

Holger Scharff abschließend: Es gibt viele soziale Probleme in unserer Stadt. Lasst uns daher nicht wegsehen oder weghören, sondern lasst uns gemeinsam alles beim Namen nennen und deutlich machen, wo die Probleme liegen. In unserer Gesellschaft haben wir kein Ausgabeproblem, sondern wir haben ein Einnahmeproblem, weil die Verantwortlichen in der Politik nicht den Mut haben, starke Schultern mehr zu belasten als bisher. Vermögenssteuer, Transaktionssteuer oder Erbschaftssteuer sind nur einige der Möglichkeiten um die Einnahmen zu verbessern im Interesse der Schwachen in unserer Gesellschaft.“

Weitere Infos zur AWO Ludwigshafen unter www.awo-lu.de.