Möhren, auch Mohrrüben, Wurzeln, Karotten oder Rübli genannt, sind laut einer Vorschrift der Europäischen Union (EU) nicht etwa Gemüse, sondern Obst. Ursache dafür sollen die Portugiesen sein. Sie wollten nicht auf die Herstellung von Karottenkonfitüre verzichten. Da Konfitüre nach EU-Recht jedoch nur aus Obst hergestellt werden darf, wurden Möhren per Brüsseler Verfügung kurzerhand zu Obst erklärt.
Doch ob nun Obst oder Gemüse: Entscheidend ist, dass Möhren ein echtes Powerpaket für den Körper sind. Neben vielen Mineralien, Ballaststoffen und Folsäure ist vor allem ihr Gehalt an Beta-Carotin hervorzuheben, auch Provitamin A genannt, aus dem der Körper Vitamin A herstellt. Dieses lebenswichtige Vitamin spielt eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Infekten und stärkt das Immunsystem.
Es schützt die Zellen vor freien Radikalen, begünstigt das Knochenwachstum und hält Haut und Schleimhäute gesund.
Zudem liefert es einen wichtigen Baustein für unsere Netzhaut – Grund für den weit verbreiteten Ruf der Karotten, gut für die Augen zu sein, erklärt Peter Benninger vom KKH-Serviceteam in Neustadt/Wst.. „Ein Mangel an Vitamin A kann dagegen zu Nachtblindheit führen.“ Der Verzehr nur einer großen Möhre (etwa 50 Gramm) am Tag reicht aus, um den von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Tagesbedarf an Vitamin A von 800 bis 1.000 Mikrogramm zu decken.
Der leicht süßliche Geschmack der Möhren rührt von ihrem recht hohen Zuckergehalt. Kein Wunder, dass auch Kinder sie gern essen. Daneben haben sie kein Fett und kaum Kalorien. „Das in Karotten enthaltene Beta-Carotin kann der Körper jedoch am besten in Vitamin A umwandeln, wenn sie mit etwas Fett aufgenommen werden“, erklärt Benninger. Daher ist es ratsam, sie in Butter oder Öl anzudünsten oder an geraspelte Möhrenrohkost ein paar Tropfen Öl zu geben.
Die Haupterntezeit für Möhren beginnt im Juni und reicht bis in den November. Beim Einkauf auf dem Wochenmarkt oder im Supermarkt ist darauf zu achten, dass sie knackig fest sind. Wer sie im Bund kauft, sollte daheim das Grüne abdrehen. Dann bleiben sie länger frisch. Möhren sind in der Küche vielseitig verwendbar – ob als Suppe, Beilage, Snack mit Dip, Auflauf oder Saft, ob roh geraspelt, gekocht, geschmort oder eingelegt, zu Fisch oder Fleisch. Dank ihres fein-süßen Geschmacks eignen sich die gesunden Powerwurzeln für pikante Gerichte ebenso wie für süße.