Mit sichtlichem Ausdruck von Stolz, Respekt und Hochachtung für die Leistung der Gründungs- Väter und Mütter begrüßte Gerd Armbruster, Vorsitzender des SPD Ortsvereins am 23.05.2013 die Gäste im alten Feuerwehrsaal.
Für uns alle in der heutigen Zeit selbstverständlich, vor 150 Jahren mit großem Gefahrenpotential verbunden, war der Satz von Ferdinand Lassalle wegweisend:
„Der Arbeiterstand muss sich als selbstständige politische Partei konstituieren und das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht zu dem prinzipiellen Losungswort und Banner dieser Partei machen“.
Nach diesen Ausführungen übergab Gerd Armbruster das Wort zur Festrede an Andrea Germann, Bürgermeisterkandidatin des SPD Ortsvereins.
Eindrucksvoll schilderte Andrea Germann den oft steinigen Weg der Sozialdemokratie. Am 23. Mai 2013 blickt die Sozialdemokratische Partei Deutschlands auf eine 150-jährige organisatorische Kontinuität zurück; denn am 23. 05.1863 erfolgte in Leipzig die Gründung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV), der als erste selbständige politische deutsche Arbeiterpartei eine der beiden Hauptwurzeln der deutschen Sozialdemokratie bildete.
August Bebel erlebte auf diesem Weg, wie man ihm im Reichstag das Wort abschnitt, als er die Machtlosigkeit des Parlamentes offen kritisierte und für eine Verfassung, für ein Parlament eintrat, die diese Namen auch verdienten.
Paul Löbe erfuhr Verhaftung und Gefängnis, weil er aufrief, gegen das undemokratische preußische Klassenwahlrecht auf die Straße zu gehen.
Otto Wels bebende Stimme in der Krolloper schwingt in vielen von uns noch nach.
Marie Juchacz, die Sinnbild und Zeugin des ersten großen Sieges unter dem Banner mit der Losung „freie, gleiche Wahl“ werden durfte.
Die deutsche Sozialdemokratie lebt in diesen Menschen und durch diese Menschen.
Zu nennen sind selbstverständlich auch der ruhige Mensch und Sattlergeselle Friedrich Ebert, die streitbare Rosa Luxemburg und kluge Frauen wie Elisabeth Selbert, die dafür sorgte, dass im Grundgesetz unmissverständlich steht:
„Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“
Es sind gezeichnete Menschen wie Kurt Schumacher, der die Spuren von Krieg und Verfolgung sichtbar am Leib trug und in dem doch ein unbezwingbares Feuer loderte. Es sind bewunderte Menschen wie Willy Brand, die Zukunft und Zuversicht ausstrahlen, Frieden und Verständigung spürbar machen.
Viele Namen wären noch zu nennen. Alle finden Ihren Platz in einem Film zu 150 Jahre Sozialdemokratie in Deutschland.
„Wenn du was verändern willst…“ so ist der Titel des Filmes über die Geschichte der SPD, informiert Andrea Germann die Gäste. „Bevor wir uns den Film alle ansehen, lassen Sie mich noch abschließend sagen. Es erfüllt mich mit Stolz Teil dieser ältesten Partei Deutschlands zu sein. Ich bin sicher, viele von uns spüren die Verpflichtung, für eine Zukunft zu kämpfen, die unserer Tradition würdig ist. Schreiben wir die Geschichte weiter. Machen wir uns auf den Weg“.