„Mutig voranschreiten – Den Wandel gestalten – Gott vertrauen“: Im Zuge des mit einer Portfolioanalyse 2012 angestoßenen Prozesses, landeskirchliche Handlungsfelder auf Wirtschaftlichkeit, Alternativen oder Maßnahmen zur Profilschärfung zu überprüfen, will sich die Evangelische Kirche der Pfalz von der Speyerer Heiliggeistkirche trennen.
Sie soll möglichst verkauft oder alternativ dauerhaft vermietet werden. Keine weiteren Einschnitte wird es indes beim Zuschuss für die evangelische Bildungsstätte Ebernburg bei Bad Münster am Stein geben. Das beschloss die Landessynode am Donnerstag auf ihrer Tagung in Bad Dürkheim.
Bei dem künftigen Nutzungszweck der barocken Heiliggeistkirche soll darauf geachtet werden, dass er nicht ihrem Erscheinungsbild widerspricht. Bei der Portfolioanalyse hatte die Heiliggeistkirche die niedrigste Bewertung in Bezug auf Wichtigkeit und Profilbeitrag erhalten, führte Oberkirchenrätin Karin Kessel aus. Dies lege zwingend dar, sich von der Immobilie zu trennen, sagte die Finanzdezernentin in ihrer Einführungsrede. Könne eine Veräußerung oder eine angemessene Nutzung nicht erreicht werden, werde eine dauerhafte Stilllegung in Betracht gezogen, so der Beschluss. Nach dem Willen der Synode wird der Zuschuss an den Ebernburg-Verein in Höhe von rund 35.000 Euro weiterhin in die Haushaltsplanung mit aufgenommen. Der Verein wird von der pfälzischen, der hessen-nassauischen und der rheinischen Landeskirche getragen. Der Zuschuss für den Ebernburg-Verein sei in den vergangenen Jahren bereits von rund 76.000 Euro auf etwa die Hälfte reduziert worden, sagte Kessel. Mit dem Butenschoen-Haus in Landau und dem Martin-Butzer-Haus in Bad Dürkheim im südlichen Bereich der Landeskirche werde mit der Evangelischen Bildungsstätte Ebernburg die Tagungskapazität im nördlichen Bereich gesichert. Auf der Ebernburg bei Bad Münster am Stein feierten protestantische Christen 1522 in deutscher Sprache den ersten evangelischen Gottesdienst im süddeutschen Raum.
Hinweis: Die Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz tagt bis Samstag, 25. Mai, im Martin-Butzer-Haus in Bad Dürkheim. Dem Schwerpunktthema Jugend widmet sich die Synode am Freitag, 24. Mai. Der Landessynode gehören 74 Mitglieder an, darunter 23 geistliche und 42 weltliche Gewählte, sieben Berufene und zwei Jugendvertreter. Die Synode wird auf sechs Jahre gewählt. Sie tagt zwei Mal im Jahr. Die öffentlichen Sitzungen finden gewöhnlich im Frühjahr und im Herbst statt.
Alle Informationen und Pressemeldungen können auf www.evkirchepfalz.de, Tweets von der Synode auf https://twitter.com/evkirchepfalz nachgelesen werden.