20 Millionen Euro Umsatz 2012 mit 65 Mitarbeitern und nur zwei Konkurrenten weltweit – die Bilanz der zur Glatz-Gruppe gehörenden LIPtec GmbH in der Talstraße kann sich sehen lassen. Die Spezialität des Unternehmens: Die Herstellung von so genannten LIP Papieren für die Zigarettenindustrie. LIP steht für low ignition propensitiy, was soviel bedeutet wie brandsicher. Gestern sprach Oberbürgermeister Hans Georg Löffler im Rahmen seiner regelmäßigen Firmenbesuche mit den beiden geschäftsführenden Gesellschaftern, dem Ehepaar Nina Ritter-Reischl und Roman Reischl.
Die patentierte Technologie ermöglicht es, dass eine Zigarette an bestimmten Stellen erlischt. Das Kniffelige an der Sache: Bleibt sie auf einem festen Untergrund liegen und wird vergessen, muss sie in mehr als 75 Prozent der Fälle ausgehen, im Mund dagegen am Besten überhaupt nicht. „Das hängt unter anderem von der Luftdurchlässigkeit, der Reduzierung der Zusatzstoffe oder der Tabakdichte ab“, erklärt Roman Reischl.
Bei der LIPtec GmbH wird das Papier mit einer speziellen Lösung behandelt. Insgesamt werden 280 verschiedene Papiere hergestellt. Zwei Niederlassungen produzieren in Vietnam und China. Neben dem klassischen Zigarettenpapier auch Filterumhüllungs- und Mundstückbelangspapiere. Ein kleiner Anteil fällt zudem auf Bibelpapiere. „Jede Zigarettensorte verwendet ein anderes Papier mit einer individuellen Rezeptur“, ergänzt Nina Ritter-Reischl.
Oberbürgermeister Löffler interessierte sich neben der spannenden Technologie auch für die Ausbildungsberufe im Unternehmen. „Wir sind immer auf der Suche nach guten Mitarbeitern aus den Bereichen Papiertechnologie, Industriemechanik und Elektronik“, sagt Nina Ritter-Reischl. Auch sie würden den zunehmenden Fachkräftemangel spüren. „Deshalb setzen wir verstärkt auf eigene Ausbildung.“
Der Einsatz von LIP-Papieren in der Zigarettenindustrie ist in USA, Europa und Australien inzwischen gesetzlich vorgeschrieben. Weitere Länder werden voraussichtlich folgen.