Einmal mehr hat die Europäische Zentralbank (EZB) in den vergangenen Tagen den Leitzins für den Euroraum gesenkt. Diese Senkung nahm der SPD Kanzlerkandidat Peer Steinbrück zum Anlass, die Senkung der Dispozinsen zu fordern. Damit schließt sich Steinbrück den Forderungen des Bund der Selbständigen (BDS) Rheinland-Pfalz und Saarland an, der bereits im vergangenen Jahr mehrfach das Ende des Zinswuchers gefordert hatte.
Zwar sind die Dispozinsen im vergangenen Jahr leicht gesunken, jedoch müssen Bankkunden auch heute noch durchschnittlich über zehn Prozent bezahlen, wenn sie ihr Konto überziehen. Gerade Selbständige sowie kleine und mittlere Unternehmen sind jedoch manchmal gezwungen ihren Dispo zu nutzen, um kurzfristige Finanzierungen sicherzustellen. Eine Bindung des Dispozinses an den Leitzins der EZB macht in den Augen
des BDS Sinn. Dabei sollten die Dispozinsen nach Ansicht des BDS nicht mehr als sechs Prozent über dem Leitzins der EZB liegen.
„Dass sich die Banken immer günstiger Geld leihen, im Gegenzug aber nicht die Dispozinsen senken, finden wir nicht gerecht. Immerhin tragen die KMU dazu bei, dass die Wirtschaft in Deutschland weiter prosperiert und ein gutes Ergebnis liefert. Der Auftrag der Banken und vor allem die der Spar-, Volks- und Raiffeisenbanken ist es, die Realwirtschaft zu unterstützen und Investitionen zu ermöglichen. Wenn die Dispozinsen sechs Prozent über dem Leitzins der EZB liegen, verdienen die Banken immer noch genug und gleichzeitig werden die Bankkunden entlastet“, erklärt die BDS Präsidentin Liliana Gatterer die Forderungen der Selbständigen.