Es ist geschafft! Die Erleichterung ist riesengroß. Freudentränen bei den Angehörigen, Freunden und Bekannten. Die letzte Prüfung zum Ende des dreijährigen Bachelorstudiums am Fachbereich Polizei der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung haben 152 junge Frauen und Männer erfolgreich gemeistert. Nun tragen sie ihren ersten silbernen Stern auf den Schulterklappen.
Staatssekretärin Heike Raab ernannte am Nachmittag 37 Absolventinnen und 115 Absolventen des Fachbereichs Polizei zu Polizeikommissarinnen und Polizeikommissaren und überreichte die Graduierungsurkunden im Beisein zahlreicher Angehörigen sowie Gästen aus Politik, Polizei und Justiz. Passend zum Anlass eröffnete das Polizeiorchester Rheinland-Pfalz unter der Leitung von Norbert Herbertinger schwungvoll mit der "Fanfare for Rocky" von Bill Conti den offiziellen Festakt in der bis auf den letzten Platz besetzten Aula am Hahn.
"Erfolgreich zu sein setzt zwei Dinge voraus: Klare Ziele und den brennenden Wunsch, sie zu erreichen." Mit den Worten von Goethe beschreibt Fachbereichsleiter Klaus-Jörg Weidmann treffend das freudige Ereignis zu Beginn seiner Festansprache und gratuliert zugleich zum erfolgreichen Abschluss des Bachelorstudiums Polizeidienst.
Die Ernennung zur Polizeikommissarin bzw. Polizeikommissar sei ein wichtiges Teilziel auf dem dienstlichen Lebensweg. In seiner Festansprache ließ er die Zeit am Campus Hahn noch einmal Revue passieren und stellte heraus, dass nur durch die gemeinsame Anstrengung des Lehrpersonals und der Studierenden solch ein Ergebnis zu erzielen sei.
Aber auch die hohe Motivation, der Fleiß und die Kooperation zeichnen in seinen Augen diesen Bachelorstudiengang aus und werden ihn in bester Erinnerung halten.
Mit dem Studium sei nun ein Grundgerüst des Wissens geschaffen und die Fähigkeit vermittelt, sich neues Wissen selbst zu erschließen. "Daher gilt es nun, sich auch im bevorstehenden aktiven Polizeidienst den theoretischen Anforderungen dieses Berufs zu stellen", appelliert Weidmann die Fortbildung als einen persönlichen Dauerauftrag zu sehen, denn "Stillstand ist Rückschritt".
Respekt und Anerkennung erwies auch die Staatssekretärin Heike Raab, indem sie in ihrer Ansprache die Bedeutung der Bildung des polizeilichen Nachwuchses und die Herausforderungen für die Zukunft besonders hervorhob. Der Bologna-Prozess in der europäischen Bildungslandschaft sieht die ständige externe Qualitätsüberprüfung der Bildungseinrichtungen und ihrer Studiengänge vor. So wurden zwischenzeitlich auch bereits die Unterlagen für die Reakkreditierung des Studiengangs bei der Akkreditierungsagentur eingereicht.
Mit Stolz erwähnt sie auch, dass es keine Landespolizei in der Bundesrepublik gibt, die so viel Wert auf eine Förderung der interkulturellen Kompetenz in der Ausbildung legt wie Rheinland-Pfalz. Dies sei mit Blick auf die "Internationale Projektwoche" am Fachbereich Polizei und das "Praktikum im europäischen Ausland "lebendiger Ausdruck einer auch in der Ausbildung gelebten Internationalisierung der Polizeiarbeit."
Für die Zukunft wünscht sie allen Absolventinnen und Absolventen Zufriedenheit und Erfolg in Ihrem Beruf. "Es liegt nun in Ihren Händen, die erlangten Kompetenzen mit Ihren eigenen Erfahrungen zu bereichern."
Als Jahrgangsbester mit der Note gut (13,02 Punkte) erhielt Nico Maier vom Polizeipräsidium Trier dann als Erster die lang ersehnten Urkunden aus den Händen der Staatssekretärin.
Zu den ersten Gratulanten zählte der Trierer Polizeipräsident Lothar Schömann, der seinem künftigen Mitarbeiter viel Erfolg für seine zukünftigen Aufgaben wünschte, während die 700 anwesenden Gäste die feierliche Verleihung auf der Großleinwand verfolgen konnten.
In der Gesamtschau aller Prüfungen haben 33 Studierende mit der Note "gut", 110 Studierende mit der Note "befriedigend" und 9 Studierende mit der Note "ausreichend", abgeschlossen. Der Durchschnittswert liegt bei 9,65 Punkten.
Den frischgebackenen Polizeikommissarinnen und Polizeikommissaren gratulierte das Polizeiorchester Rheinland-Pfalz dann schwungvoll mit dem Musikstück "Tuba Tiger Rag, bevor die Vorsitzende des Freundeskreises, Regierungsdirektorin Birgit Bai, den "Georgs-Preis" an Julian Tuba für sein besonderes Engagement in den unterschiedlichsten Gremien des Fachbereichs und im Studiengang, verlieh.
"Ladies und Gentlemen, wir haben es geschafft!" In seiner Ansprache ließ der stellvertretende Studiengangsprecher, Polizeikommissar Julian Tuba, seine Gedanken noch mal zurück schweifen. Seinen Studiengang umschreibt er als unbeschreiblich. "Unbeschreiblich gut in allen Belangen: Motivation, Kooperation, Ehrgeiz und Sympathie. Jeder hat sich heute seinen Stern verdient", so Tuba, für den gerade das zwischenmenschliche Geschehen auf dem Hahn dieses Studium so einzigartig und unvergesslich macht.
Mit einem bebilderten Rückblick auf die Studienzeit am Hahn überraschte der Studiengang dann die Gäste der Feierstunde, die nach berufsbegleitenden Wünschen von Pfarrer Reinhard Behnke und Pastoralreferent Hubertus Kesselheim und der Nationalhymne, gespielt vom Polizeiorchester Rheinland-Pfalz, nahtlos in den gemütlichen Teil überging.