Ein roter Teppich und jede Menge Feuerwehrautos – das gab es am vergangenen Samstagabend vor dem Saalbau zu bewundern. Der Grund? Die Freiwillige Feuerwehr Neustadt an der Weinstraße feierte offiziell ihren 150. Geburtstag.
Neben diesem großen Festakt wird es am 29. und 30. Juni 2013 auf der Festwiese „Tage der Rettungskräfte“ geben. Die Freiwillige Feuerwehr in Neustadt ist die größte in Rheinland-Pfalz. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von der Big Band des Leibniz-Gymnasiums.
„Von den Frauen und Männern der Feuerwehr wird viel erwartet. Disziplin, Idealismus, eine Portion Mut, die Bereitschaft zur ständigen Weiterbildung und Einübung und ständige Einsatzbereitschaft“, sagte Oberbürgermeister Hans Georg Löffler. „Wir verfügen in Neustadt an der Weinstraße über eine leistungsfähige Feuerwehr mit einer hervorragenden Ausbildung und einer ordentlichen technischen Ausstattung.“ Besonders anerkennenswert sei es zudem, dass sich die Freiwillige Feuerwehr neben ihren vielen Einsätzen intensiv um den Nachwuchs kümmere und heute über eine sehr aktive Jugendfeuerwehr verfüge. Die Einsätze würde auch den Angehörigen viel abverlangen, auch dafür bedankte sich der Oberbürgermeister. Man werde, so Löffler weiter, an der dezentralen Ausrichtung des Feuerwehrwesens in der Stadt festhalten. „Die selbständigen Einheiten in den neun Weindörfern sind wichtige Teile der Gesamtwehr. Sie sind schnell vor Ort und ihre lokalen Kenntnisse und Erfahrungen sind bei den Einsätzen von unschätzbarem Wert.“
Zum Schluss seiner Rede überreichte er Volker Schönig, Stadtfeuerwehrinspekteur von Neustadt an der Weinstraße, symbolisch die Schlüssel für einen HLF 20/16, ein Hilfeleistungslöschfahrzeug mit neuester Ausstattung. Es war rechtzeitig zum Jubiläum fertig geworden. Das neue, 362.000 Euro teure Fahrzeug ersetzt ein 37 Jahre altes Tanklöschfahrzeug 16/25.
Staatssekretärin Heike Raab brachte Glückwünsche der Landesregierung mit. Ein Grußwort kam zudem von Hans-Georg Balthasar, Präsident des Regional-Feuerwehrverbandes Vorderpfalz e.V. Die Festrede hielt der Leitende Branddirektor Johannes Feyrer, derzeit bei der Kölner Berufsfeuerwehr aktiv. Begonnen hatte seine Karriere allerdings in Neustadt.
Ergänzende Info:
Das HLF kann vielfältig eingesetzt werden und dient sowohl dem Brandeinsatz als auch der technischen Unfallhilfe.
Es verfügt über einen 2.000 Liter fassenden Löschwassertank, 120 Liter Schaummittelvorrat und 12 Kilogramm Löschpulver. Seine Feuerlöschkreiselpumpe kann pro Minute 2.000 Liter Wasser bei einem Ausgangsdruck von 17 bar fördern. Zu seiner umfangreichen Beladung zur Brandbekämpfung gehören auch eine vierteilige Steckleiter und eine dreiteilige Schiebleiter. Zur Rettung von eingeklemmten LKW-Fahrern verfügt das Fahrzeug darüber hinaus über eine entsprechende Rettungsplattform, mit der man an den Verletzten herankommen kann. Hinzu kommen mehrere Hundert Meter Schläuche.
Das Fahrgestell wurde von der Firma MAN Truck & Bus Deutschland GmbH, der Aufbau und die Löschtechnik von der Firma Empl Fahrzeugwerk Deutschland, die feuerwehrtechnische Beladung und die hydraulischen Rettungsgeräte von der Firma Bastian Feuerwehrtechnik OHG und die Wärmebildkamera von der Firma Rosenbauer Deutschland GmbH geliefert.
Das Fahrzeug hat 362.000 Euro gekostet, das Land Rheinland-Pfalz gibt einen Zuschuss in Höhe von 113.000 Euro.