Auszeichnung für Dissertation zur Technikakzeptanz bei Senioren
Für ihre Dissertation zum Thema Technikakzeptanz bei Senioren ist die Psychologin Dr. Katrin Claßen von der Universität Heidelberg mit dem Südwestmetall-Förderpreis für den wissenschaftlichen Nachwuchs 2013 ausgezeichnet worden.
Katrin Claßen arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung für Psychologische Alternsforschung des Psychologischen Instituts. In ihrer Doktorarbeit untersuchte sie, welcher Zusammenhang zwischen psychologischen Aspekten und der Bewertung von Technik durch Menschen im höheren Lebensalter besteht.
Mit dem mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis zeichnete der Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e.V. zehn herausragende Nachwuchswissenschaftler der Landesuniverstäten aus.
Katrin Claßen (Jahrgang 1981) studierte an der Ruperto Carola Psychologie. Nach ihrem Diplom arbeitete sie in der Abteilung für Psychologische Alternsforschung im Projekt BETAGT, in dem neue Technologien von Bewohnern und Mitarbeitern in einer Pflegeeinrichtung bewertet wurden. Im Dezember 2012 wurde sie im Fach Psychologie promoviert.
Seit Beginn des Jahres ist Dr. Claßen wissenschaftliche Mitarbeiterin im europäischen Forschungsprojekt INNOVAGE, das sich mit Bewegungsförderung in der Langzeitpflege beschäftigt. Sie absolviert zudem am Zentrum für Psychologische Psychotherapie der Universität Heidelberg eine Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin in kognitiver Verhaltenstherapie.
In ihrer mit „summa cum laude“ bewerteten Dissertation beleuchtete Katrin Claßen den Zusammenhang zwischen psychologischen Faktoren und der Akzeptanz von Technik im fortgeschrittenen Lebensalter. Bei den Teilnehmern der Studie im Alter von 60 bis 99 Jahren zeigten sich Unterschiede zwischen älteren und jüngeren Probanden vor allem in der Frage, wie leicht oder schwer ihnen die Nutzung von Technik fiel, wobei die jüngeren Probanden in diesem Punkt weniger Probleme sahen. „Die Ergebnisse meiner Untersuchungen zeigen, dass die Beziehung Älterer zu Technik nicht so eindimensional ist, wie es das weitläufige Vorurteil, dass Ältere Technik gegenüber generell abgeneigt seien und mit dieser nicht umgehen könnten, vermuten lässt“, erklärt Dr. Claßen.
Mit den Südwestmetall-Förderpreisen zeichnet der Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg jährlich herausragende Arbeiten von Nachwuchswissenschaftlern aus, die für die industrielle Arbeitswelt oder deren sozialpolitische Rahmenbedingungen von Bedeutung sind.
Die Preise werden auf Vorschlag der neun Universitäten des Landes Baden-Württemberg vergeben. Die Preisverleihung fand am 25. April an der Universität Freiburg statt.