Buchveröffentlichung: Studierende untersuchen Geschichte des Konsumvereins und der Großeinkaufsgesellschaft in Mannheim
Mit der Geschichte des Konsumvereins und der Großeinkaufsgesellschaft in Mannheim, die bis in die 1980er Jahre hinein in Stadt und Region existierten, haben sich acht Geschichtsstudierende der Universität Heidelberg beschäftigt. Ihre Recherche war zunächst Teil einer Lehrveranstaltung, die 2012 – im „Internationalen Jahr der Genossenschaften“ – von Prof. Dr. Katja Patzel-Mattern am Historischen Seminar der Ruperto Carola durchgeführt wurde. Die studentischen Arbeiten zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedeutung dieser beiden Institutionen, die um 1900 in der Zeit der Hochindustrialisierung entstanden, mündeten in ein vom Verein Rhein-Neckar-Industriekultur realisiertes Publikationsprojekt.
Das Buch „Hinein in den Konsumverein! Konsumgenossenschaft und GEG in Mannheim“ wird am 24. April 2013 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Studentinnen und Studenten forschten in Archiven und Bibliotheken, besichtigten genossenschaftliche Bauten und befragten Zeitzeugen, um Arbeit und Selbstverständnis des Mannheimer Konsumvereins und der Großeinkaufsgesellschaft (GEG) zu beleuchten. „Ziel dieser beiden Institutionen war es, die Konsumenten aktiv an der Gestaltung ihrer Versorgung zu beteiligen. Auf diese Weise sollten sie die Qualität der gehandelten Waren kontrollieren und zugleich den gleichberechtigten Zugang aller Mitglieder zu den Produkten verbürgen“, erläutert Katja Patzel-Mattern. Dabei sei das Anliegen des eigenverantwortlichen Wirtschaftens und des gesellschaftlichen Ausgleichs bis heute aktuell, auch wenn Veränderungen in Gesellschaft, Politik und Ökonomie sowie Misswirtschaft und die Bereicherung Einzelner zum Scheitern der einst erfolgreichen Einrichtungen des Konsumvereins und der GEG in Mannheim beigetragen hätten.
Die Forschungsarbeiten der Studierenden wurden am Historischen Seminar der Universität Heidelberg ausgewertet. Journalisten und Ausstellungsmacher leisteten Unterstützung bei der Aufbereitung der Arbeitsergebnisse. Die studentischen Beiträge für die Buchveröffentlichung gliedern sich in fünf Themenbereiche. Sie berichten von den Ursprüngen und der Verbreitung der konsumgenossenschaftlichen Idee, erzählen vom Alltag der Genossenschafter, schildern politische Auseinandersetzungen, behandeln die Konkurrenz mit dem Einzelhandel und stellen jene Orte vor, an denen Konsumverein und GEG wirkten. Texte über Maßnahmen, mit denen Kunden gewonnen und gebunden wurden, sowie die Überlegungen von Barbara Ritter (Verein Rhein-Neckar-Industriekultur) zur Bedeutung genossenschaftlicher Druckschriften runden das Buch ab.
An der Publikation waren Reimar Belschner, Hannah Darnstädt, Christoph Feil, Anna Frahm, Sarah Anna Götz, Andreas Greiner, Timo Holste und Beate Matthes gemeinsam mit ihrer Dozentin Katja Patzel-Mattern, Professorin für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Heidelberg, beteiligt. Die Vorstellung des Buches wird am Mittwoch, 24. April 2013, in Mannheim stattfinden. Die Buchpräsentation ist Teil der Vernissage, mit der die Ausstellung „Hinein in den Konsumverein“ im TECHNOSEUM – Landesmusum für Technik und Arbeit Mannheim, Museumsstraße 1, Aditorium, eröffnet wird. Die Eröffnungsveranstaltung beginnt um 18.00 Uhr.
Informationen im Internet sind unter der Adresse www.rhein-neckar-industriekultur.de zu finden.
Originalveröffentlichung: Hinein in den Konsumverein! Konsumgenossenschaft und GEG in Mannheim, hrsg. v. Rhein-Neckar-Industriekultur e.V., Mannheim 2013